F‑35B testet MBDA Meteor: Europa prägt künftige Luftverteidigung
Ein F-35B des US Marine Corps hat mit den Testflügen der weitreichenden Luft-Luft-Rakete MBDA Meteor begonnen.
Laut der Royal Air Force absolvierte am 28. Februar 2025 ein F-35B des US Marine Corps die ersten Testflüge mit der MBDA Meteor-Rakete. Bisher wurde nur ein Testexemplar transportiert, dessen Sensoren Umweltdaten sammeln sollten, um die weiteren Integrationsphasen mit den von Großbritannien genutzten F-35B-Flugzeugen vorzubereiten.
Die Flüge fanden auf der Naval Air Station Patuxent River statt, ermöglicht durch die Zusammenarbeit der Regierungen von Großbritannien und den USA sowie unter anderem von Defence Equipment & Support sowie den Industriepartnern MBDA und Lockheed Martin. Der historische Moment wurde auch vom Luftfahrtkommandanten Al Roberts, dem Leiter der RAF für Luft-Luft-Raketen, kommentiert.
MBDA Meteor — eine einzigartige europäische Luft-Luft-Rakete
Die MBDA Meteor-Rakete ist ein europäisches Projekt, das in Zusammenarbeit mit sechs Ländern entwickelt wurde: Großbritannien, Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien und Schweden. Die Serienproduktion begann im Jahr 2003. Diese fortschrittliche Luft-Luft-Rakete wurde inzwischen in schwedische Gripen, europäische Eurofighter und französische Rafale integriert.
Die Meteor zeichnet sich durch eine geschätzte Reichweite von bis zu 200 km aus. Ihr Vorteil gegenüber konkurrierenden Lösungen wie den AIM-120 AMRAAM-Raketen liegt im besseren Manövrieren in der Endphase des Fluges. Während ein typisches Raketentriebwerk, beispielsweise mit Feststoff, nur wenige Sekunden nach dem Start abbrennt und die Rakete dann durch Schwung fliegt, hat die MBDA Meteor noch einen funktionierenden Antrieb.
Innovative Lösung
Die MBDA Meteor nutzt in der Startphase einen kleinen Raketenantrieb, um die Rakete auf die für den Beginn des Staustrahltriebwerks erforderliche Geschwindigkeit zu beschleunigen. Dieses unterscheidet sich von anderen Raketenantrieben dadurch, dass es den für die Verbrennungsreaktion erforderlichen Sauerstoff aus der Atmosphäre, statt aus dem Raketentreibstoff, entnimmt. Dadurch kann bei gleichen Abmessungen mehr brennbare Substanz untergebracht werden, die länger reicht.
Zudem bietet das Meteor-Triebwerk die Möglichkeit, den Schub zu regulieren, was beispielsweise ermöglicht, Treibstoff für die letzte Flugphase zu sparen, wenn das Ziel ausweichende Manöver unternimmt. Die Zielfindung erfolgt durch einen aktiven Radar-Suchkopf und eine bidirektionale Kommunikationsverbindung mit dem Flugzeug, die beispielsweise Korrekturen der Objektpositionierung erlaubt, auf deren Zerstörung der Sprengkopf fokussiert ist.