TechnikGletscherschmelze bedroht weltweite Süßwasserreserven

Gletscherschmelze bedroht weltweite Süßwasserreserven

Die neuesten Studien zeigen, dass das Abschmelzen der Gletscher auf der Erde immer schneller voranschreitet. Dies hat ernsthafte Konsequenzen, insbesondere den Verlust von Süßwasserressourcen.

Gletscher in der Antarktis
Gletscher in der Antarktis
Bildquelle: © Unsplash | 66 north

Eine internationale Gruppe von Wissenschaftlern hat Forschungsergebnisse veröffentlicht, die belegen, dass das Tempo des Gletscherschmelzens in der letzten Dekade signifikant zugenommen hat. Die Folgen dieses Prozesses sind nicht nur der Anstieg des Meeresspiegels, sondern auch der Verlust von Süßwasserressourcen. An den Untersuchungen arbeiteten 35 Teams von Wissenschaftlern, und ihre Ergebnisse wurden in der Zeitschrift „Nature“ veröffentlicht.

Seit 2000 haben Gletscher jährlich durchschnittlich 273 Milliarden Tonnen Eis verloren, was zu einem Anstieg des Meeresspiegels um 18 mm führte. In den letzten zwei Jahrzehnten haben die Gletscher etwa 5 % ihres Volumens verloren. In Mitteleuropa wurde ein signifikanter Rückgang um bis zu 39 % beobachtet. Die Untersuchungen waren Teil des Projekts "Glacier Mass Balance Intercomparison Exercise" (Glambie), das vom World Glacier Monitoring Service koordiniert wurde.

Michael Zemp, einer der Studienleiter, betonte, dass „wir 233 Schätzungen von Gletschermassenänderungen in verschiedenen Regionen von etwa 450 Experten aus 35 Forschungsteams gesammelt haben.“ Das Glambie-Projekt lieferte neue Informationen über regionale Trends und die jährliche Variabilität.

Weniger Süßwasser

Gletscher sind eine entscheidende Quelle für Süßwasser, besonders für die Gemeinschaften in Zentralasien und den mittleren Anden. Das Schmelzen der Gletscher führt zu einem erheblichen Verlust an Süßwasserressourcen, wie die Forscherin Inés Dussaillant betonte.

„Gletscher sind eine entscheidende Süßwasserquelle, insbesondere für lokale Gemeinschaften in Zentralasien und den mittleren Anden, wo sie am meisten zum Wasserabfluss in wärmeren und trockeneren Jahreszeiten beitragen“, fügte sie hinzu.

Rolle der Raumfahrtagenturen

Die Forschungsergebnisse wurden durch die Zusammenarbeit mit Raumfahrtagenturen und Satellitenmissionen möglich gemacht. Noel Gourmelen, Mitautor der Studie, hob hervor, dass Satellitenmissionen so angelegt sind, dass sie die Beobachtung der Gletscher ermöglichen. Programme wie das europäische Copernicus CRISTAL basieren auf den Ergebnissen der ESA CryoSat-Missionen.

Die Untersuchungen wurden durch das Programm „Science for Society“ im Rahmen des FutureEO-Programms der Europäischen Weltraumorganisation finanziert, mit Beteiligung der International Association for Cryospheric Sciences und anderer institutioneller Partner.

Für Sie ausgewählt