GPS‑Störungen in der Ostsee: Bedrohung für Luft- und Schifffahrt
Die Störungen des GPS-Systems in der Ostsee dauern seit über 60 Tagen an und beeinträchtigen die Navigation von Flugzeugen und Schiffen, wie schwedische Medien berichten.
Diese Störungen, die die Navigation erheblich beeinträchtigen, betreffen sowohl Flugzeuge als auch Schiffe. Schwedische Medien, darunter "Expressen" und "Dagens Nyheter", berichten von starken Anomalien im Bereich der Insel Gotland und des südlichen Ölands. Solche gezielten GPS-Störungen können schwerwiegende Konsequenzen für die zivile Luftfahrt und die Schifffahrt haben.
Am Donnerstag musste ein Ryanair-Flugzeug von Luton nach Vilnius aufgrund von GPS-Problemen die Landung abbrechen und stattdessen in Warschau landen. Der schwedische Verteidigungsminister, Pål Jonson, betonte, dass die Regierung die Situation genau beobachte und in engem Kontakt sowohl mit Finnland als auch mit den baltischen Staaten sowie im Rahmen der NATO und der EU stehe.
Schwedische Behörden arbeiten daran, die Widerstandsfähigkeit gegenüber Störungen globaler Navigationssatellitensysteme (GNSS) zu erhöhen.
Ähnliche Probleme treten im Norden Norwegens auf. Die dortige Kommunikationsbehörde (Nkom) berichtete am Freitag von GPS-Störungen in der Region Kirkenes, nahe der Grenze zu Russland. Die Störungen treten in immer geringerer Höhe auf, was durch Messungen norwegischer Experten bestätigt wird.
GPS-Störungen in der Ostsee und im Norden der skandinavischen Halbinsel dauern seit der russischen Invasion in der Ukraine im Jahr 2022 an. Das schwedische Militär wies damals auf russische Aktivitäten in der Oblast Kaliningrad hin. Oberstleutnant Joakim Paasikivi, Dozent an der Schwedischen Verteidigungsakademie, äußerte, dass die Störungen eine Art "Test" sein könnten, bevor Russland sie in einem hybriden Krieg einsetzt.