Großbritannien zieht geplanten Typhoon-Transfer an die Ukraine zurück
Die britischen Behörden haben eine endgültige Entscheidung über das Schicksal von 30 Typhoon-Kampfflugzeugen getroffen, die in naher Zukunft aus dem Dienst der Royal Air Force (RAF) genommen werden. Zwar wurde erwogen, diese an die Ukraine zu übergeben, jedoch werden sie letztendlich nicht an die Front geschickt.
Bereits 2023 tauchten Informationen über die Reduzierung der RAF-Ressourcen um 30 Typhoon-Jets (in der Tranche-1-Variante) auf, die sofort zu Spekulationen führten, ob diese Maschinen Teil eines der nächsten Hilfspakete für die Ukraine sein könnten.
Großbritannien wird der Ukraine keine Typhoon-Kampfflugzeuge übergeben
Der britische Verteidigungsminister Luke Pollard bestätigte, dass die Flugzeuge in diesem Jahr außer Dienst gestellt werden. Er erklärte, das britische Verteidigungsministerium wiederholt die Möglichkeit geprüft, der Ukraine Düsenflugzeuge zu übergeben, sowie die potenziellen Vor- und Nachteile eines solchen Transfers. Letztendlich wurde jedoch keine solche Entscheidung getroffen. Stattdessen wolle man sich weiterhin auf die Unterstützung europäischer F-16-Transfers in die Ukraine konzentrieren.
Dänemark und die Niederlande haben angekündigt, dass sie der Ukraine bis zu 61 F-16-Kampfflugzeuge liefern werden, was deutlich mehr ist als die Gesamtzahl der Typhoon Tranche 1 in den Diensten der RAF, so Pollard.
Wäre der Typhoon Tranche 1 für die Ukraine nützlich?
Die britischen Medien stellen fest, dass die Information über die Entsorgung der Typhoon Tranche 1, nach der Bergung nützlicher Teile, zu einer Zeit bekannt wird, in der Diskussionen über das "Sky Shield"-Projekt, eine europäische Initiative zum Schutz des Himmels über der Ukraine, stattfinden. Erste Analysen deuten darauf hin, dass möglicherweise bis zu 160 westliche Kampfjets dafür erforderlich sein könnten.
Obwohl der Typhoon Tranche 1 die älteste Variante dieses Flugzeugs ist, wurde er erst 2003 in den RAF-Dienst eingeführt, also relativ kürzlich. Er hat erst 40 % seiner vom Hersteller vorgesehenen Lebensdauer verbraucht. Diese Maschinen sind hauptsächlich für den Luftkampf mit Schwerpunkt auf Verteidigung konstruiert und haben viele Einschränkungen im Vergleich zu späteren Varianten. Die Konstrukteure haben jedoch darauf geachtet, dass mit relativ geringem Aufwand Modernisierungen auf höhere Varianten durchgeführt werden können.
Fehlende Bestellungen für neue Varianten
Ein weiterer Punkt, der Zweifel aufwirft, ist die Frage, ob die Lieferung des Typhoon Tranche 1 an die Ukraine nicht als Absicherung eines potenziellen Exportkunden für neue Varianten dieser Jets hätte dienen können.
Laut Vertretern des Konzerns Airbus benötigt das Eurofighter-Programm zusätzliche Kunden, um rentabel zu bleiben. Anfang März dieses Jahres gab es Berichte, dass das Werk in Warton wegen fehlender neuer Bestellungen für Eurofighter Typhoon-Flugzeuge geschlossen werden könnte.