Italienischer Minister warnt: Handelskrieg mit USA könnte drohen
Der italienische Minister Adolfo Urso warnt vor einem "zerstörerischen Handelskrieg" zwischen der EU und den USA nach der Entscheidung von Donald Trump, Zölle zu erheben. Er betont, dass die Union sofort ihre Wirtschaftspolitik anpassen und den Dialog mit Washington aufnehmen muss, um eine Eskalation der Spannungen zu vermeiden.
Adolfo Urso, Minister für Unternehmen und Made in Italy, bemerkte in einem Interview mit der Zeitung La Stampa, dass sich die Europäische Union nach der Entscheidung von Donald Trump, Zölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China zu erheben, keine Eskalation der Handelskonflikte mit den USA leisten kann.
Trump hat ein präzises Mandat von seinem Volk: die amerikanische Vorherrschaft zu bestätigen, die Industrie und den Arbeitsmarkt in den USA zu beleben, sagte Urso.
Er fügte hinzu, dass die EU sofortige Maßnahmen ergreifen muss, um ihre Wirtschafts- und Umweltpolitik an die sich ändernde geopolitische Lage anzupassen.
Minister ruft zum Dialog auf
Der Minister rief dazu auf, den Dialog mit Washington aufzunehmen, um einen "zerstörerischen Handelskrieg" zu vermeiden. Er betonte, dass die USA nach Deutschland der zweitwichtigste Handelspartner Italiens sind. Besonders wichtig sind die Sektoren der Luxusgüter und Lebensmittelprodukte, die als Made in Italy gekennzeichnet sind, auf die – wie er betonte – die Amerikaner "absolut nicht verzichten wollen".
Urso äußerte die Hoffnung auf eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen der EU und der Trump-Administration und hob hervor, dass der amerikanische Präsident großen Respekt vor der italienischen Premierministerin Giorgia Meloni habe, die als einzige europäische Führerin zu seiner Amtseinführung eingeladen wurde.
Der italienische Minister kritisierte auch die frühere US-Politik unter der Führung von Barack Obama, die seiner Meinung nach auf die Schaffung eines Duopols mit China abzielte, indem sie Washingtons Aufmerksamkeit von Europa auf den Pazifik verlagerte. Nun, so betonte er, habe Europa die Chance, die transatlantischen Beziehungen wieder aufzubauen und seine Position im Mittelmeerraum zu stärken.
In Bezug auf die Situation innerhalb der Union stellte Urso fest, dass der Green Deal in Berlin gescheitert sei und er erwartet, dass Deutschland dies bei den kommenden Parlamentswahlen am 23. Februar bestätigen wird. Seiner Meinung nach wächst in Europa eine "Front der Vernunft", und der ideologische Ansatz in der Wirtschafts- und Klimapolitik verliert allmählich an Bedeutung.