Japans neue Superzerstörer: Stärker als Chinas Flotte
Japan baut zwei neue, stark bewaffnete Zerstörer des Typs ASEV (AEGIS System Equipped Vessel). Diese Schiffe sollen laut offiziellen Erklärungen den Luft- und Raketenabwehrschutz des Archipels verstärken und sind in ihrer Bewaffnung sogar den chinesischen Zerstörern vom Typ 055 überlegen.
Ein Modell, das die technischen Details der Zerstörer des Typs ASEV zeigt, wurde während der IDEX 2025 in Abu Dhabi vom Konzern Lockheed Martin präsentiert. Lockheed Martin ist unter anderem für das auf den Schiffen installierte AEGIS-System verantwortlich.
Die japanischen Maritimen Selbstverteidigungskräfte betreiben derzeit acht Raketenzerstörer, die drei verschiedene Typen mit unterschiedlicher Größe und Potenzial umfassen: Kongo (4), Atago (2) und Maya (2). Alle sind mit dem AEGIS-Kampfführungssystem ausgestattet, das sowohl für Schiffe als auch für das gesamte Einsatzgebiet Schutz vor Luftangriffen und ballistischen Raketen bietet.
Dies ist ein Gegengewicht zur Entwicklung chinesischer und nordkoreanischer ballistischer Raketen und stellt eine Herausforderung für Moskau dar. Deren Pazifikflotte wird zunehmend von den japanischen Maritimen Selbstverteidigungskräften überholt. Dies ist wichtig in einer Situation, in der beide Länder - trotz Beendigung der Kampfhandlungen 1945 - keinen offiziellen Frieden geschlossen haben und die territorialen Streitigkeiten um die Kurileninseln nicht geregelt sind.
Neue Schiffe mit AEGIS BMD
Um die bestehenden Kräfte zu ergänzen, war ursprünglich ein landgestütztes AEGIS Ashore System geplant (ähnlich wie auf der amerikanischen Basis in Polen, gebaut in Redzikowo). Aufgrund von Protesten der Anwohner haben die Behörden jedoch beschlossen, auf den Bau dieser Installationen zu verzichten. Um deren Fehlen zu kompensieren, wurde entschieden, neue, große, stark bewaffnete Zerstörer mit AEGIS BMD System zu bauen, die vorläufig Typ ASEV genannt werden.
Ihre Klassifizierung ist konventionell, ähnlich wie bei vielen anderen japanischen oder chinesischen Schiffen. Die japanischen Zerstörer werden deutlich größer als amerikanische Kreuzer sein und stärker bewaffnet als chinesische Zerstörer/Kreuzer vom Typ 055, die mit 112-Zellen VLS-Werfern ausgestattet sind.
Japanische Superzerstörer vom Typ ASEV
Laut veröffentlichter Spezifikationen sollen die Schiffe des Typs ASEV Rümpfe mit einer Länge von 190 Metern, eine Verdrängung von 14.000 bis 16.000 Tonnen und eine 128-Zellen VLS-Werferanlage (zwei 64-Zellen-Module am Bug und Heck) haben.
In den Werfern werden unter anderem Flugabwehrraketen vom Typ ESSM, RIM-161 (SM-3), RIM-174 (SM-6) sowie Marschflugkörper RGM-109 Tomahawk untergebracht. Zusätzlich werden separate Werfer für japanische Schiffsabwehrraketen vom Typ 12 mit einer Reichweite von 400 km (später 1.000 km) installiert.
Die Baukosten für die beiden Schiffe werden auf 5,63 Milliarden Dollar (5,2 Milliarden Euro) geschätzt. Mehr als die Hälfte dieser Summe entfällt auf Komponenten des AEGIS-Systems, wie den Radar AN/SPY-7(V)1 oder das schiffsbasierte Kampfleitungszentrum, geliefert vom Konzern Lockheed Martin. Geplant ist, dass beide Einheiten nacheinander in den Jahren 2027 und 2028 in Dienst gestellt werden.