Japans Panzeraufsätze: Innovation oder verzweifelter Schutz?
Ähnlich wie andere Streitkräfte weltweit beobachten auch die japanischen Bodenselbstverteidigungsstreitkräfte (Rikujō Jieitai) aufmerksam den Krieg in der Ukraine und experimentieren mit verschiedenen Ideen. Eine davon ist die Anbringung von Käfigen auf den Panzern Typ 90 und Typ 10.
Im Internet sind Fotos von japanischen Panzern des Typs 90 und Typ 10 während Tests auf einem Übungsgelände auf der Insel Hokkaido aufgetaucht. Diese zeigen, dass die Panzer ein zusätzliches "Dach" auf dem Turm haben, das aus dem Krieg in der Ukraine bekannt ist. Diese Lösung schützt zwar nicht vor moderner Panzerabwehrbewaffnung, ist aber hilfreich gegen kleine Sprengladungen, die von Drohnen abgeworfen werden.
Gegen FPV-Drohnen wird diese Methode wahrscheinlich nicht wirksam sein, da das Dach, wie auf den Fotos zu sehen ist, etwa einen Meter über der Deckung des Panzers angebracht ist und viel Platz an den Seiten lässt, durch den eine Drohne hindurchfliegen könnte.
Dächer auf japanischen Panzern — eine verzweifelte Methode gegen Drohnen
Es ist bemerkenswert, dass die Dächer, manchmal sogar mehrschichtig, erstmals 2022 von den Russen als Verteidigungsmethode gegen gelenkte Panzerabwehrraketen FGM-148 Javelin eingesetzt wurden. Sie waren gegen diese Bedrohung zwar nutzlos, können aber gegen leichte Panzerabwehrladungen in Form von Streubomben oder alten Panzerabwehrgranaten, die vertikal abgeworfen werden, hilfreich sein.
Solche Ausrüstung können FPV-Drohnen oder bombenabwerfende Drohnen, zusammenfassend als "Baba Jaga" bezeichnet, transportieren. In einem solchen Fall reduziert die Detonation, beispielsweise einer PG-7VL-Granate, die in der Lage ist, 500 mm Panzerstahl zu durchdringen, in einem Meter Abstand zum Panzer die Wirksamkeit erheblich. Dadurch kann der obere Bereich des Panzers, der von oben am anfälligsten ist, solchen Treffern widerstehen. Es besteht auch immer die Möglichkeit, dass die Granate im Gitter hängen bleibt, ohne zu explodieren, oder abprallt.
Der Nachteil ist jedoch die drastische Verschlechterung der Tarnfähigkeit und theoretisch die erschwerte Möglichkeit, den Panzer zu verlassen oder das schwerkalibrige Maschinengewehr Browning M2 zu bedienen, das sich oben auf dem Turm befindet.
Insgesamt ist es eine verzweifelte Lösung der letzten Chance gegen bombardierende Drohnen, aber höchstwahrscheinlich wird bereits an einer speziell angepassten Methode geforscht, die in der Lage ist, gegen Drohnen vorzugehen. Beispielsweise war der südkoreanische Panzer K2, der auf der Messe MSPO 2024 präsentiert wurde, mit einem aktiven Verteidigungssystem und einem ferngesteuerten Turm zum Drohnenjagen ausgestattet.
Die Panzer Typ 90 und Typ 10 — das gepanzerte Rückgrat der Selbstverteidigungskräfte
Der Panzer Typ 90 ist ein Modell, das 1990 in Dienst gestellt wurde und konzeptionell dem Leopard 2 ähnelt, jedoch mit lokalen Modifikationen. Diese umfassten beispielsweise den Einsatz eines Ladesystems in der Turmspitze, ähnlich wie beim französischen Leclerc, was die Reduzierung der Besatzung auf drei Soldaten und die Verwendung eines kleineren Turms ermöglichte.
Dies führte zu einer sehr gut geschützten Maschine mit einem Gewicht von 50 Tonnen. Interessanterweise ist die Hauptbewaffnung eine in Lizenz gefertigte 120-mm-Kanone von Rheinmetall, die auch in anderen westlichen Panzern verwendet wird.
Der Typ 10 hingegen, der seit 2012 im Dienst ist, kann als digitalisierte und um 6 Tonnen leichtere Version des Typ 90 beschrieben werden. Der hohe Digitalisierungsgrad erhöht die Effektivität auf dem Schlachtfeld erheblich, und die geringere Masse ermöglicht die Nutzung der meisten japanischen Brückeninfrastrukturen. Dies wurde zudem nicht auf Kosten des Schutzes erreicht, da dieser dennoch höher sein soll als beim Typ 90.