Meloni trifft Trump: Gespräche über Zölle und Handelskrieg-Abwehr
Die italienische Premierministerin Giorgia Meloni wird nach Washington reisen, um mit US-Präsident Donald Trump Gespräche über Zölle zu führen, sagte der Minister für europäische Angelegenheiten, Tommaso Foti, in einem Fernsehinterview. Auf die Frage, in welcher Rolle sie reisen werde, antwortete er: "Sie wird als eine Führerin aus Europa reisen, die derzeit keinen Anführer hat."
Bezugnehmend auf das in den Medien genannte Datum, den 16. April, als Tag der Reise der italienischen Premierministerin in die USA, stellte Minister Foti klar: "Ich weiß nicht, ob es der 16. sein wird, aber Giorgia Meloni wird reisen."
Premierministerin Meloni wird in die USA reisen, um über Zölle zu sprechen
Sie wird dorthin reisen, im Bewusstsein, dass die Zollpolitik die Europäische Union betrifft, aber auch, um einen klaren Dialog mit Trump zu suchen, erklärte er. Er betonte, dass der Ausgangspunkt der Gespräche von Meloni mit Trump sein wird, dass die neuen, von ihm angekündigten Zölle "ein Fehler sind".
Bezüglich der Situation auf den Weltbörsen kommentierte Minister Foti: Panik bringt nur Verluste. Man muss der Situation auf eine Weise entgegentreten, die vorübergehend sein könnte.
Wir sind der Ansicht, dass die Union einen Weg finden sollte, um mit Trump zu verhandeln. In einigen Sektoren könnte er Einfluss haben, zum Beispiel in Fragen der europäischen Zölle, die US-amerikanische Autos betreffen. Wir müssen einen Handelskrieg vermeiden, sagte der italienische Minister.
Seiner Meinung nach sollten keine Vergeltungszölle eingeführt werden. Wir wollen keinen Handelskrieg anfangen, wiederholte Foti. Er betonte, dass Giorgia Meloni sich dafür einsetzt, keine Zölle auf Whiskey aus den USA zu erheben, da dies im Rahmen der Vergeltungsmaßnahmen italienische Weine treffen könnte.
Die EU wird auf Trumps Zölle reagieren
Die Europäische Kommission wird vorschlagen, Vergeltungszölle von bis zu 25 % auf amerikanische Waren zu erheben. Dies ist eine Reaktion auf die Entscheidung Washingtons, zusätzliche Zölle auf die Europäische Union zu erheben.
Der Entscheidungsentwurf der Kommission umfasst 67 Seiten, die überwiegend mit Tabellen gefüllt sind, die Listen von Gütern, die von den EU-Zöllen betroffen werden sollen, enthalten. Der Vorschlag sieht überwiegend einen Zollsatz von 25 %, seltener 10 %, vor.
Die Europäische Kommission hat jedoch keine Zölle auf amerikanischen Whiskey vorgeschlagen. Auf der Liste stehen hingegen Zölle auf aus den USA in die EU importierte Yachten. Dort sind auch Lebensmittelprodukte wie Eier, Geflügel, Soja und Fleischwaren zu finden.
Die Mitgliedsstaaten werden am Mittwoch darüber abstimmen. Es ist eine Mehrheit von 15 Ländern notwendig, die 65 % der EU-Bevölkerung repräsentieren, um den Vorschlag abzulehnen. Diese Liste ist nicht neu – während der ersten Amtszeit Donald Trumps (2017-21) hatte die EU Zölle als Antwort auf die Tarife auf Stahl und Aluminium verhängt. Diese Liste wurde nun von der Kommission aktualisiert.