Gaspreise stürzen: Trumps Zölle belasten europäische Märkte
Die Preise für Erdgas in Europa sind um 8 % gefallen, nachdem sie Anfang April bereits um über 10 % gesunken waren. Dies ist auf die Ängste vor einem wirtschaftlichen Abschwung zurückzuführen, die durch die Einführung von Zöllen durch US-Präsident Donald Trump ausgelöst wurden und zu einer geringeren Nachfrage nach Energie und Rohstoffen führen, berichtet Bloomberg.
Die Erdgaspreise in Europa setzten ihren Abwärtstrend fort, da der Markt durch die neuen Handelsbeschränkungen der Trump-Administration zunehmend instabil wird.
Nach einem Rückgang von über 10 % Anfang April sanken die Gas-Futures am Montag um weitere 8 %. Dieser Rückgang ist die Folge von Befürchtungen, dass der Handelskrieg und die Zölle das globale Wirtschaftswachstum bremsen könnten, was zu einer geringeren Nachfrage nach Energie, einschließlich Erdgas, führen könnte, so berichtet Bloomberg.
Darüber hinaus kam es angesichts der gesunkenen Gaspreise, die nun fast halb so hoch sind wie im Februar, zu einer Verbesserung der Lage auf dem europäischen Gasspeichermarkt. Niedrigere Gaspreise im Sommer können helfen, die erschöpften Vorräte rechtzeitig vor dem kommenden Winter aufzufüllen, berichtet Bloomberg. Auch die Senkung der Winter-Gaspreise im Vergleich zu Sommerkontrakten hat die Anreize zur Vorratshaltung erhöht.
Ein weiterer Faktor, der den Druck auf die Kraftstoffmärkte verringert hat, waren die gemilderten Wetterprognosen für Nordwesteuropa. Der Rückgang der Gaspreise um 7 % bei den niederländischen Futures zeigt sich auf einem Ausverkaufsniveau.
Auch die Ölpreise sinken
Auch die Ölpreise in den USA fielen unter 60 Dollar (ca. 54 Euro) pro Barrel und erreichten damit den niedrigsten Stand seit April 2021, was mit der Zollpolitik von Präsident Donald Trump in Verbindung steht.
Die neu eingeführten Zölle haben Ängste vor negativen Auswirkungen auf die Wirtschaften der USA und weltweit ausgelöst, wobei Prognosen das Risiko einer Rezession betonen. Die Futures für West Texas Intermediate (WTI) fielen um über 3 %, und Experten warnen, dass höhere Preise für Unternehmen die Wirtschaft verlangsamen könnten.
JPMorgan und Allianz weisen darauf hin, dass die neuen Zölle die USA und die Welt bereits 2025 in eine Rezession stürzen könnten, wobei das Risiko einer Rezession in den USA auf 60 % geschätzt wird. Ökonomen betonen, dass Trumps aggressive Handelspolitik die Produktionskosten erhöhen, die Nachfrage nach Öl einschränken und die Preise niedrig halten könnte.
Trump verhängt Zölle auf die ganze Welt
Am 2. April kündigte Donald Trump drastische Zölle auf fast die ganze Welt an: 10 % auf alle Importe und 25 % auf ausländische Autos. Anschließend veröffentlichte er eine Liste der betroffenen Länder und Zollsätze. Die allgemeinen Zölle traten am 5. April in Kraft, während die zusätzlichen Zölle für bestimmte Länder am 9. April in Kraft treten werden.
Die von den USA gegen die EU verhängten Zölle betragen 20 %. Das ist weniger als die neuen Tarife, die Donald Trump gegen China verhängen will – diese werden bis zu 34 % betragen – aber mehr als die Vergeltungszölle gegen Brasilien, die 10 % erreichen werden.