Merkel kritisiert CDU: Zusammenarbeit mit AfD ist unerträglich
Angela Merkel, die ehemalige Bundeskanzlerin Deutschlands, verteidigt entschieden ihre Kritik an der CDU wegen der Zusammenarbeit mit der AfD und betont, dass es sich "um eine Frage grundsätzlicher Bedeutung" handelt.
Merkel äußerte ihre Besorgnis über die Zusammenarbeit der CDU mit der rechtspopulistischen AfD. Bei einer Veranstaltung, die von der Zeitschrift "Die Zeit" in Hamburg organisiert wurde, betonte sie, dass dies "eine Frage grundsätzlicher Bedeutung" sei.
Merkel wies auf die zunehmende Polarisierung in der deutschen Politik hin, insbesondere im Kontext des Wahlkampfs. Nach den Ereignissen im Bundestag in der vergangenen Woche sind die demokratischen Parteien polarisiert, bemerkte Merkel, zitiert vom Portal des Magazins "Spiegel". "Es muss jetzt (...) wieder ein Zustand gefunden werden, in dem später auch wieder Kompromisse möglich sind", sie sagte.
Die ehemalige Kanzlerin rief die Parteien zu Mäßigung und Kompromissbereitschaft auf. Nach der Wahl müsse "wieder ein Zustand gefunden werden, in dem später auch wieder Kompromisse zu finden sind", fügte sie hinzu.
Umstrittene Abstimmung im Bundestag
In der vergangenen Woche brachte der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz im Bundestag seine Vorschläge zur Verschärfung der Migrationspolitik zur Abstimmung, wohl wissend, dass eine Mehrheit nur mit Hilfe der AfD möglich ist. Der Resolutionsentwurf wurde mit den Stimmen der AfD angenommen, während der Gesetzesentwurf scheiterte. Merkel nannte dies in einer seltenen öffentlichen Erklärung einen Fehler.
"Ich fand es sehr, sehr richtig und wichtig, dass Friedrich Merz am 13. November im Deutschen Bundestag angesichts des Zusammenbruchs der Ampel artikuliert hat, dass er diese mehrheitsmäßige, unübersichtliche Situation im Deutschen Bundestag nicht ausnutzen möchte", sagte die ehemalige Kanzlerin.
Verteidigung der Flüchtlingspolitik
Merkel verteidigte auch ihre Flüchtlingspolitik aus den Jahren 2015-2021. "Ich halte die Flüchtlingspolitik der vergangenen zehn Jahre nicht für verfehlt", erklärte sie. Sie stellte jedoch fest, dass noch viel zu tun sei, insbesondere bei der Durchsetzung der Ausreisepflicht und der Digitalisierung der Einwanderungsbehörden.
Die ehemalige Kanzlerin wird von vielen politischen Kreisen für das Zulassen der Masseneinwanderung seit 2015 kritisiert. Ihre Äußerungen und Maßnahmen sorgen weiterhin für Kontroversen in der deutschen Politik.