NATO hat Ostsee im Blick: Unterwasserkabel durch Anker beschädigt
NATO-Schiffe und -Flugzeuge reagierten auf die Beschädigung eines Unterwasserkabels in der Ostsee, berichtete der Sprecher des NATO-Marinekommandos (MARCOM), Arlo Abrahamson.
Der Sprecher des NATO-Marinekommandos, Arlo Abrahamson, erklärte, dass NATO-Schiffe und -Flugzeuge auf die Ereignisse in der Ostsee reagierten, die am Sonntagmorgen stattfanden. Ein Unterwasser-Glasfaserkabel zwischen der lettischen Westküste und der schwedischen Insel Gotland wurde beschädigt.
- Wir arbeiten eng mit den Verbündeten in der Region zusammen - fügte Abrahamson hinzu.
Operation "Baltische Wacht"
MARCOM ist das zentrale Kommando aller maritimen NATO-Streitkräfte und befindet sich in Northwood, Großbritannien. Das NATO-Kommando für Alliierten Operationen (ACO), das für die Planung und Durchführung aller Operationen des Bündnisses verantwortlich ist, führt derzeit in der Ostsee die Operation "Baltische Wacht" durch, um jegliche Versuche, kritische Unterwasserinfrastruktur zu beschädigen, abzuschrecken.
Obwohl die Operation eine neue Initiative darstellt, unterhalten die NATO-Streitkräfte eine ständige Präsenz in der Ostsee, indem sie regelmäßige Patrouillen und gemeinsame Übungen durchführen. Kriegsschiffe, U-Boote und Flugzeuge, unterstützt durch fortschrittliche Überwachungstechnologie, überwachen die Gewässer der gesamten Region.
Die NATO-Staaten sind zunehmend Bedrohungen durch hybride Angriffe, einschließlich Sabotagen von Unterseekabeln, ausgesetzt. Die NATO arbeitet derzeit an einer neuen Strategie zum Schutz der kritischen Infrastruktur auf dem Meeresboden.
Untersuchung der Beschädigung und neue Spur
Lettische und schwedische Behörden führen derzeit eine Untersuchung der Beschädigung des Glasfaserkabels zwischen Lettland und Schweden durch. Der Ausfall hatte keine größeren Auswirkungen auf die Datenübertragung.
Inzwischen gab der Eigentümer der bulgarischen Reederei Navigation Maritime Bulgare am Montag zu, dass sein bulgarisches Schiff Vezhen, das unter maltesischer Flagge fährt, für die Beschädigung des Kabels verantwortlich gewesen sein könnte. Der Eigentümer räumte ein, dass das Schiff aufgrund starken Windes den Anker ausgeworfen habe, wodurch das Kabel beschädigt worden sein könnte.
Die schwedische Zeitung "Expressen" berichtete, dass das Schiff von den schwedischen Behörden festgesetzt wurde. Die Bulgaren versichern, dass der Ausfall nicht durch "böse Absichten" verursacht wurde. Auf Fotos, die von der Zeitung veröffentlicht wurden, ist zu sehen, dass das Schiff einen beschädigten Anker hat. Der Frachter sollte von einem russischen Hafen aus segeln.