Neue Tiefsee-Entdeckung: Unbekannte Arten im Marianengraben
Wissenschaftler haben am tiefsten Punkt der Erde eine bahnbrechende Entdeckung gemacht. Im Marianengraben stießen sie auf Arten, die der Wissenschaft bislang unbekannt waren.
Die Forscher entdeckten Tausende zuvor unbekannter Mikroorganismen in einer Tiefe von 10.984 Metern im Marianengraben, an einem Ort, der als Challengertiefe bekannt ist. Dies ist der tiefste Punkt der Erde, den nur 27 Personen erreicht haben. Der erste Abstieg fand im Jahr 1960 statt, als die Ozeanographen Don Walsh und Jacques Piccard als Erste den Meeresboden erreichten. Im Jahr 2012 schloss sich ihnen der Regisseur von "Titanic", James Cameron, als erster Solo-Taucher an.
Neue Forschungen, die in der Zeitschrift "Cell" veröffentlicht wurden, enthüllen, dass in dieser extremen ozeanischen Zone, genannt hadalische Zone, 7.000 Arten von Mikroorganismen entdeckt wurden. Fast 90 Prozent von ihnen waren der Wissenschaft zuvor unbekannt.
Neben Mikroorganismen fanden die Wissenschaftler dort auch kleine Krebstiere und Schneckenfische, was überraschend war, da zuvor nicht bekannt war, dass diese Arten so tiefe Gewässer bewohnen. Sie sind in der Lage, die extreme Kälte und den hohen Druck zu ertragen und am Grund unseres Planeten zu überleben.
Bedeutung der Entdeckung
Die Forschungen weisen darauf hin, dass dieser Teil des Planeten eine unersetzliche Rolle in globalen Prozessen mit einzigartigen Ökosystemen und extremen Lebensprozessen spielt.
Die extrem hohe Neuartigkeit und Vielfalt hadalischer Mikroorganismen weist auf das Potenzial neuer genetischer Ressourcen, Strukturen und Funktionen hin, die eine Alternative zur aktuellen Ausschöpfung biologischer Ressourcen an der Erdoberfläche darstellen könnten, wie die Studienautoren laut ladbible.com betonten.
Diese Entdeckung ist das Ergebnis einer chinesischen Expedition, die 33 Tauchgänge zum Boden der Challengertiefe mit dem Tiefsee-U-Boot Fendouzhe durchführte. Es wurden Proben von Meerwasser, Organismen und Sedimenten vom Meeresboden gesammelt, die eine genaue Untersuchung dieses einzigartigen Ökosystems ermöglichten.
