Neues Bakterium in Lissabon entdeckt: Hoffnung für Korallenriffe
Ein Team portugiesischer Biologen hat in einem der Korallen im Ozeanarium von Lissabon ein bislang unbekanntes Bakterium identifiziert. Dieses Bakterium wurde zu Ehren der Hauptstadt Portugals Endozoicomonas lisbonensis genannt.
Das Forscherteam des Höheren Technischen Instituts der Universität Lissabon entdeckte das neue Bakterium, Endozoicomonas lisbonensis, im Ozeanarium in Lissabon. Die Untersuchungen an diesem Organismus dauerten über drei Jahre und umfassten die vollständige Genomsequenzierung.
Symbiose mit Korallen
Dieses Bakterium lebt in Symbiose mit Korallen, indem es zur Umwandlung von Nitraten in Nitrite beiträgt, was für die Gesundheit der Korallen entscheidend ist. Dank dieser Symbiose können Korallen besser Nährstoffe aufnehmen, was besonders wichtig für ihr Überleben ist.
Endozoicomonas lisbonensis ist ein fakultativer Anaerobier, was bedeutet, dass es sowohl in Gegenwart von Sauerstoff als auch ohne ihn gedeihen kann. Dieses Bakterium hat die Fähigkeit, komplexe Kohlenhydrate wie Zellulose, Xylan und Chitin abzubauen. Wissenschaftler vermuten, dass es zur Isolierung von Chitinasen eingesetzt werden könnte, was neue Möglichkeiten für biotechnologische Forschungen eröffnet.
Schutz vor Pathogenen
Aktuelle Studien zielen darauf ab zu bestätigen, dass Endozoicomonas lisbonensis auch Korallen vor Pilzpathogenen schützen kann. Sollten diese Eigenschaften bestätigt werden, könnte das Bakterium ein Schlüsselelement in der weltweiten Strategie zum Schutz der Korallenriffe werden.