Putins Abwesenheit in Istanbul: Ende der US‑Russland-Gespräche?
Die Abwesenheit von Wladimir Putin beim Treffen in der Türkei könnte laut Glen Howard von der Saratoga Foundation das Ende des amerikanischen Engagements bei den Verhandlungen mit Russland bedeuten.
Glen Howard, Präsident der Saratoga Foundation, betonte dass, falls Wladimir Putin nicht an dem Treffen in der Türkei teilnimmt, dies das Ende des amerikanischen Engagements bei den Verhandlungen mit Russland signalisieren werde.
Er fügte hinzu, dass dies für die USA ein Zeichen wäre, dass sie "keine Geschäfte mit Putin machen können".
Schlüsselgespräch in Istanbul
Am Donnerstag, dem 15. Mai, sollen in Istanbul Friedensgespräche mit Beteiligung der Ukraine, der USA und Russlands stattfinden. Es ist noch ungewiss, ob Wladimir Putin daran teilnehmen wird. Wolodymyr Selenskyj, der Präsident der Ukraine, hat angekündigt, dass er mit niemandem auf niedrigerer Ebene als Putin verhandeln wird, da nur er die Entscheidung über das Ende des Krieges treffen kann.
Matthew Boyse vom Hudson Institute bemerkte, dass "Washingtons Geduld mit Putin zur Neige geht". Seiner Meinung nach wird Putins Entscheidung, an dem Treffen teilzunehmen, ein "Moment der Wahrheit" in Bezug auf seine Absichten sein.
Internationale Reaktionen
Der US-Präsident Donald Trump schloss ebenfalls nicht aus, an dem Treffen teilzunehmen, sofern es Hinweise auf eine Vereinbarung zur Beendigung der Kämpfe gibt. Laut der Nachrichtenagentur Reuters kann man in Istanbul mit der Anwesenheit des US-Außenministers Marc Rubio und des speziellen Gesandten des US-Präsidenten rechnen.
Russische Medien berichten, dass Russland nicht von Außenminister Sergei Lawrow repräsentiert wird. Es ist noch unbekannt, wer Russland bei den Gesprächen vertreten wird.
Sanktionen und Druck
Boyse betonte, dass "immer lauter über zusätzliche, schärfere Sanktionen gesprochen wird". Außenminister Rubio schlägt vor, dass die USA "weitergehen" sollten, falls Putin sich nicht zu Gesprächen entschließt. Boyse bemerkte, dass Putin weiterhin das vorhersehbare Spiel betreibt, indem er einen Waffenstillstand verweigert und Angriffe auf ukrainische Zivilisten fortsetzt.
Tadeusz Iwański vom Osteuropa-Studienzentrum schätzte ein, dass auch ohne die Präsenz von Putin und Trump die Gespräche in Istanbul etwas Neues sein werden. Er erwartet jedoch keinen Durchbruch, da die Russen auf Zeit spielen und nicht bereit sind, einen Waffenstillstand zu vereinbaren.