NachrichtenRafael stärkt Kooperation: Schutzsysteme für polnische Armee

Rafael stärkt Kooperation: Schutzsysteme für polnische Armee

Das israelische Rüstungsunternehmen Rafael, das bereits in Polen Spike-Raketen produziert, zeigt sich bereit, enger mit polnischen Unternehmen und dem Militär zusammenzuarbeiten. Das Angebot umfasst unter anderem das Trophy-System, das zur aktiven Verteidigung gepanzerter Fahrzeuge gegen Raketen oder Drohnen dient.

Die SPIKE-LR-Raketen werden bei MESKO S.A. in Lizenz des israelischen Unternehmens RAFAEL hergestellt.
Die SPIKE-LR-Raketen werden bei MESKO S.A. in Lizenz des israelischen Unternehmens RAFAEL hergestellt.
Bildquelle: © mesko | MATERIAŁY PRASOWE

Rafael ist einer der größten israelischen Waffenhersteller und seit vielen Jahren in Polen präsent. In den Heiligkreuz-Werken MESKO werden die von Rafael entworfenen Spike LR-Panzerabwehrraketen hergestellt. Diese Raketen, die manuell eingesetzt oder auf Rosomak-Transportern montiert werden, sind zu einem der Haupttypen der Panzerabwehrwaffen in der polnischen Armee geworden. Sie sind unter anderem Bestandteil der Bewaffnung des unbemannten Turms ZSSW-30, der auf den neuen Schützenpanzern Borsuk installiert wird.

Wie Unternehmensvertreter versichern, ist Rafael bereit, die Spike-Raketen in weitere Plattformen zu integrieren. Dies betrifft das derzeit entwickelte Programm polnischer Panzerjäger, also leichte Fahrzeuge, die mit Panzerabwehrwaffen bestückt sind. Igal Helemski, Regionaldirektor von Rafael, erwähnte in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur PAP auch die Integration in Hubschrauber, einschließlich der für die polnische Armee bestellten amerikanischen Kampfhubschrauber AH-64E Apache.

Helemski betonte auch die Bereitschaft, das industrielle Engagement des Unternehmens in Polen zu erhöhen. Dies betrifft beispielsweise Werfer und andere raketenbezogene Ausrüstungen sowie das wachsende Engagement polnischer Unternehmen als Kooperationspartner und Zulieferer.

Rafael zeigt auch Interesse am Verkauf und teilweiser Produktion des Trophy-Systems in Polen, einem System zur aktiven Verteidigung gepanzerter Fahrzeuge.

Solche Systeme sollen gepanzerte Fahrzeuge wie Panzer, Schützenpanzer, Transporter oder Panzerhaubitzen vor verschiedenen Bedrohungen schützen, darunter ankommende Raketen oder feindliche Drohnen. Das grundlegende Funktionsprinzip besteht darin, die Bedrohung mit einem Sensorsystem zu erkennen und kleine Gegenraketen abzufeuern, die die Bedrohung zerstören sollen. Der Hersteller versichert, dass das System mehrere Bedrohungen gleichzeitig erkennen und verfolgen kann.

Die Notwendigkeit, gepanzerte Fahrzeuge mit solchen Schutzsystemen auszustatten, ergibt sich, laut Experten, als eine der Lehren aus dem Krieg in der Ukraine, bei dem viele Panzer und andere Fahrzeuge durch beispielsweise Kamikaze-Drohnen zerstört wurden.

In den letzten Wochen hat die polnische Rüstungsagentur ihren Wunsch geäußert, ein solches System zu erwerben. Laut dem Portal Defence24 werden unter den in Betracht gezogenen Systemen das Trophy-System sowie das konkurrierende System Iron Fist, das von Elbit Systems, einem weiteren israelischen Konzern, produziert wird, erwogen. Iron Fist wird derzeit unter anderem auf einigen CV90-Schützenpanzern montiert, die von Schweden, den Niederlanden oder der Slowakei genutzt werden.

Trophy-System in koreanischen K2-Panzern

Das Trophy-System wird unter anderem auf den israelischen Merkava-Panzern installiert und aktiv eingesetzt. Es gibt auch eine leichtere Version, die für die Installation auf leichteren Fahrzeugen wie Schützenpanzern angepasst ist.

Helemski betonte, dass Trophy derzeit das am weitesten entwickelte und getestete System dieser Art weltweit ist, und es unter anderem in den Streitkräften Israels, der USA (auf M1 Abrams-Panzern), sowie in Großbritannien und Deutschland eingesetzt wird.

In Polen soll das Trophy-System zumindest anfänglich auf K2-Panzern installiert werden, die Polen aktuell in Südkorea bestellt hat. In Zukunft soll es in einer lokalisierten Version in den polnischen Werken produziert werden. In weiteren Phasen könnte es, wie Rafael betont, auch auf andere in der polnischen Armee genutzte Fahrzeuge angepasst werden.

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