TechnikRussische Panzer in der Ukraine: Alte Modelle und neue Bedrohungen

Russische Panzer in der Ukraine: Alte Modelle und neue Bedrohungen

Russische Militärblogger berichten zunehmend über die geringe Wirksamkeit von Panzerangriffen durch Einheiten, die in der Ukraine kämpfen. Einige behaupten sogar, dass Vorstöße in Panzern für die Besatzungen zu "Selbstmordmissionen" geworden sind.

Russischer T-72B3 in der Ukraine zerstört.
Russischer T-72B3 in der Ukraine zerstört.
Bildquelle: © X, @ralee85

Als Ursache für diesen Zustand werden Drohnen genannt, die von den Ukrainern in großem Maßstab eingesetzt werden. Meistens sind es FPV-Drohnen (First Person View), kleine kommerzielle unbemannte Luftfahrzeuge, die für militärische Zwecke modifiziert wurden. Sie tragen einige Kilogramm Sprengstoff und bieten den Piloten bis zum Aufprall auf das Ziel eine Echtzeitansicht (funktionieren nach dem Prinzip der Kamikaze-Waffen).

Probleme für russische Panzer in der Ukraine

Laut dem Forbes-Analysten David Axe äußern sich russische Militärblogger in zunehmend schärferem Ton. In einem der letzten Beiträge konnte man auf sarkastische Bezeichnungen für die Kommandeure stoßen, die hinter solchen "selbstmörderischen Versuchen" stehen, und sie als "Genies" bezeichnen. Unwirksame Panzerangriffe und die Zerstörung weiterer Panzer liefern laut einigen russischen Kommentatoren lediglich "aufmunternde Inhalte für die Streitkräfte der Ukraine".

David Axe betonte in seiner Veröffentlichung, dass unwirksame Panzerangriffe nicht bedeuten, dass die Russen keine Fortschritte mehr erzielen. Ihre Erfolge in einigen Frontabschnitten sind jedoch hauptsächlich das Ergebnis des Einsatzes von Infanterie, die von Artillerie und Drohnen unterstützt wird. Aus Sicht der Ukrainer ist dies ein Problem, da solch eine Taktik Druck ausüben könnte, Angriffe mit eigener Infanterie abzuwehren. Ein weiteres Jahr des Krieges zeigt jedoch, dass Personalengpässe ein größeres Problem für die Verteidigungsarmee sind als für die Russen.

Russland schickt alte Panzer in den Kampf

Seit mehreren Monaten sind auch wachsende Probleme der Russen bei der Auffüllung der materiellen Verluste an der Front zu beobachten. Im Fall der Panzer führt dies dazu, dass sie gezwungen sind, Maschinen aus sich leerenden Lagern mit alter sowjetischer Ausrüstung einzusetzen, die oft in schlechtem technischem Zustand sind und deren Ausstattung nicht den modernen Anforderungen entspricht.

Immer häufiger sind in der Ukraine T-64- oder T-62-Panzer zu sehen, die aus den 1960er Jahren stammen, sowie sogar noch ältere Panzer der T-55/54-Familie. Diese bieten den Besatzungen nicht nur keine großen offensiven Möglichkeiten (und aufgrund des Mangels an Wärmebildgeräten sind sie auf dem Schlachtfeld praktisch "blind"), sie bieten auch keinen Schutz vor Panzerabwehrwaffen und noch weniger vor den erwähnten Drohnen.

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