Russland startet Liste mit Regimegegnern: Ein Instrument des Terrors
In Russland wurde die Webseite "Russophoben" gestartet, die Personen und Organisationen auflistet, die als Feinde des Regimes betrachtet werden. Experten weisen darauf hin, dass dies als ein Instrument des staatlichen Terrorismus angesehen werden kann.
Was müssen Sie wissen?
- In Russland wurde die Seite "Russophoben" ins Leben gerufen, auf der Personen und Organisationen als Regimegegner aufgeführt werden.
- Das Projekt erhält Unterstützung von mächtigen Kreml-Fraktionen.
- Auf der Liste stehen sowohl russische Oppositionelle als auch ausländische Institutionen. Zu diesen gehört auch die polnische Geheimdienstagentur, was die breite Reichweite des Projekts verdeutlicht.
Wie Dr. Jakub Olchowski anmerkt, "lässt die aktuelle geopolitische Lage die Russen wieder Aufwind spüren".
— Durch die Aktionen von Donald Trump und seinem Team entkommt Russland der Isolation. Dies betrifft auch Putin persönlich — er wird als Politiker betrachtet, mit dem man sprechen kann; zudem verliert er das Image des blutigen Diktators — beurteilte Olchowski im Gespräch mit der Polnischen Presseagentur.
Russland führt Liste von Regimegegnern ein
In Russland wurde eine Webseite erstellt, die Personen und Organisationen aufführt, die als Regimefeinde betrachtet werden. Auf der Liste stehen über hundert Personen, hauptsächlich russische Oppositionelle oder Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die das Regime von Wladimir Putin oder die "spezielle Militäroperation" kritisiert haben.
Prof. Roman Backer von der Fakultät für Sicherheits- und Politikwissenschaften an der Nikolaus-Kopernikus-Universität sieht "Russophoben" als "ein Instrument des staatlichen Terrorismus, das von Russland eingesetzt wird". Das Projekt ziele nicht nur auf Propaganda, sondern auch darauf ab, politische Gegner einzuschüchtern und die Kontrolle über die Gesellschaft zu stärken.
— Das Ziel von Terroristen, ob individuell oder staatlich, ist es, solch starke Angst zu erzeugen, dass die Betroffenen zur Kapitulation gezwungen werden — betonte Prof. Backer im Gespräch mit der Polnischen Presseagentur (PAP).
Der Bedarf an einer solchen Liste wurde bereits im September letzten Jahres vom ehemaligen Premierminister und Präsidenten, Dmitri Medwedew, dem jetzigen stellvertretenden Vorsitzenden des Sicherheitsrates der Russischen Föderation, angesprochen.
Backer wies darauf hin, dass "wahrscheinlich nicht Medwedews Leute" die Autoren dieser Seite sind, "da er keinen eigenen Apparat mehr hat. Vielmehr handelt es sich um Personen aus den Kreisen der sogenannten Patrioten im Stile von Alexander Dugin oder einem Teil des Föderalen Sicherheitsdienstes, der die Repressionen gegen politische Gegner verstärken möchte".