Russlands "gepanzerte Scheunen": Effektiver Schutz oder leichte Beute?
Die Russen setzen weiterhin Panzer ein, die als "gepanzerten Scheunen" bezeichnet werden. Unter bestimmten Bedingungen erweisen sie sich als ziemlich effektiv. Dennoch schaffen es die Ukrainer, solche Panzer sogar mit improvisierten Waffen zu zerstören. Hier sind die Hintergründe zur Zerstörung des bisher größten von den Ukrainern beobachteten Exemplars.
Als Reaktion auf den massiven Einsatz von FPV-Drohnen durch die Ukrainer versuchen die Russen, ihre Fahrzeuge auf verschiedenste Weise zu verstärken. Die offensichtlichste Lösung waren Störsender. Sie bieten jedoch keine vollständige Wirksamkeit und sind seit einigen Monaten aufgrund der Verbreitung von FPV-Drohnen, die über Glasfaser gesteuert werden, nutzlos geworden.
In diesem Zusammenhang entstand die Idee, Panzer und andere Fahrzeuge mit Schrott auf einem Gestell zu bedecken, welches die Aufgabe hat, die Hohlladungen der Drohnen vorzeitig zu zünden. Diese Art von Schutz befindet sich mehr als 50 cm vom eigentlichen Panzer des Fahrzeugs entfernt, sodass die Explosion der Granate PG-7VL keinen Schaden anrichtet.
Dies führt jedoch zu einer erheblichen Vergrößerung des Fahrzeugs, was im untenstehenden Video zu sehen ist. Dieses rekordverdächtig große Exemplar könnte einen Aufbau haben, der bis zu einem Meter von der eigentlichen Konstruktion entfernt ist. Dennoch hielt es die Soldaten der 30. Mechanisierten Brigade nicht davon ab, die russische "gepanzerte Scheune" in Brand zu setzen.
Die russische "gepanzerte Scheune" — Schutz nur gegen einfache Waffen
Eine solche Barriere ist gegen Waffen mit doppelter Hohlladung unwirksam, denn der erste Sprengkopf durchdringt den Schutz aus Schrott, und der zweite zündet am eigentlichen Panzer des Fahrzeugs. Falls unter dem Aufbau eine zweite Schicht angebracht ist, die 50 cm entfernt liegt, könnte es sinnvoll sein. Allerdings führt dies zu einer gewaltigen Zunahme der Masse und Größe des geschützten Fahrzeugs, wodurch es noch auffälliger wird.
Ein solches Fahrzeug ist schwer zu tarnen, und zusätzliche Gitter, zusammen mit Holzstämmen und Teilen, die an zerschnittene Transmissionsriemen erinnern, schränken die Sicht der Besatzung stark ein. Moderne Panzerabwehrsysteme wie FGM-148 Javelin, Akeron MP oder sogar der Stugna-P haben die Fähigkeit, über einen Meter Panzerstahl zu durchdringen.
Im Falle eines Angriffs von oben reicht das aus, um sogar mehrschichtige Gitter und einige Dutzend Millimeter Panzerstahl des Dachs zu durchdringen. Ähnlich sieht es bei einem Angriff von der Seite aus. Nur ein Frontalangriff könnte wirkungslos sein, da sich unter dem Aufbau eine starke Panzerung verbirgt.
Bei solchen einhülsigen Panzerabwehrsystemen funktioniert der Aufbau der "gepanzerten Scheune" nicht schlecht. Sie sind jedoch nur deshalb so effektiv, weil die Ukrainer über unzureichende und ungeeignete Waffen verfügen.