Russlands Strategie: Machtübernahme durch Marionettenregierungen
Krieg bedeutet für die Russen nicht nur militärische Aktionen. Es geht auch um die Entziehung der Staatlichkeit und der Verwaltungsfähigkeit des angegriffenen Landes. Es zeigt sich, dass die Priorität Moskaus darin liegt, vertrauenswürdige Personen in Schlüsselpositionen zu installieren und die tatsächliche Kontrolle über die technische Infrastruktur zu erlangen. Dabei werden Personen eliminiert, die Russland nicht wohlgesonnen sind.
Nach dem Überfall auf ein bestimmtes Land möchte Russland dessen Regierung so schnell wie möglich ändern. Moskau strebt an, dass im überfallenen Staat ein vom Kreml ernannter Premierminister, Präsident oder der Anführer der größten politischen Partei die Regierung übernimmt.
Aus diesem Grund strebten die Russen die schnelle Absetzung von Präsident Wolodymyr Selenskyj an. Der ehemalige polnische Geheimdienstoffizier, Major Robert Cheda, betont, dass Regierungen, die Russland nicht begünstigen, wie Kriminelle behandelt werden.
Die Russen können besonders grausam gegenüber Personen sein, die auf der Liste der Feinde der russischen Nation stehen. Dazu gehören ausländische Journalisten, Aktivisten, Oppositionelle, Politiker oder Richter.
Das sind Menschen, die wie Feinde behandelt werden. Im Lichte des russischen Rechts werden sie wie Kriminelle gesehen - erklärt Major Cheda.
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Der ehemalige Militär weist darauf hin, dass Russland einerseits den Entscheidungsprozess im Land ausschaltet und andererseits selbst den Prozess der Unterwerfung der Zivilbevölkerung beeinflussen kann.
Die russischen Geheimdienste sind von Anfang an aktiv, sogar schon vorher
Major Cheda betont, dass die russischen Geheimdienste bereits vor der Aggression im angegriffenen Land aktiv werden. Sie infiltrieren die staatlichen Strukturen und versuchen, die Feinde Russlands zu eliminieren.
Das Ziel der Dienste ist auch die schnelle Übernahme der kritischen Infrastruktur. Dazu gehört etwa die Kontrolle über See- oder Flughäfen durch Besetzung von Direktorenposten und Führungspositionen. Dabei sind die russischen Dienste bei der Umsetzung ihres Plans nicht zimperlich.
Die Russen sind nicht feinfühlig, sie setzen auf Brutalität und Masse - sagt Major Cheda.