Stromausfall kostet Iberiens Wirtschaft 1,6 Milliarden Euro
Der Präsident der spanischen Arbeitgeberorganisation CEOE, Antonio Garamendi, schätzte, dass der Stromausfall, der am Montag die Iberische Halbinsel betraf, die Wirtschaft etwa 1,6 Milliarden Euro kosten wird, was 0,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmacht.
Garamendi unterstrich das Ausmaß der durch den Ausfall verursachten Probleme. Er wies darauf hin, dass Raffinerien Wochen benötigen werden, um ihre volle Leistungsfähigkeit wiederherzustellen, und Hochöfen möglicherweise ernsthafte Schäden erlitten haben könnten. "Das hat enorme Auswirkungen auf die Wirtschaft", stellte der Chef der Unternehmerorganisation im Gespräch mit Journalisten fest.
Bezüglich der Frage möglicher Entschädigungen schlug der Leiter der spanischen Unternehmer vor, dass die Verantwortung für die Auszahlung von Entschädigungen bei den durch das Kompensations-Versicherungskonsortium durchgeführten Versicherungen liegen könnte. Er betonte jedoch, dass die Details noch analysiert werden.
Kritik an den Maßnahmen der Regierung nach dem Ausfall
Der Präsident der CEOE spare nicht mit Kritik an der spanischen Regierung wegen der Art und Weise der Kommunikation während der Krise. Seiner Meinung nach sollten die Behörden schneller reagieren und einen kontinuierlichen Informationsfluss für Bürger und Unternehmer sicherstellen. "Die Regierung hätte effizienter agieren und durchgängig informieren sollen", sagte Garamendi.
Besonders unzufrieden äußerte er sich über die Mitteilung des Arbeitsministeriums, das erklärte, dass es Angelegenheit der Arbeitgeber sei, die Kosten für die durch den Ausfall verursachte Abwesenheit von Arbeitnehmern zu tragen. "Wir brauchen keine solchen Belehrungen, denn wir wissen nur zu gut, was wir aus reiner sozialer Verantwortung tun sollen, die wir ständig zeigen", fügte der Chef der Unternehmerorganisation hinzu.
Der massive Stromausfall, der am Dienstag gegen 12:30 Uhr auftrat, verursachte erhebliche Störungen im Transportwesen sowie im täglichen Leben der Bewohner und Unternehmen auf der Iberischen Halbinsel. Das Problem betraf sowohl den spanischen Festlandteil als auch Portugal.
Nach den neuesten Daten konnte bis 7:00 Uhr am nächsten Morgen die fast vollständige Stromversorgung wiederhergestellt werden - 99,95 Prozent des Strombedarfs auf der Iberischen Halbinsel wurden wieder gedeckt. Spezialisten arbeiten weiterhin an der Bestimmung der genauen Ursachen dieses beispiellosen Ausfalls, der zwei Länder lahmgelegt hat.