SportTotti unter Beschuss: Kritik an geplanter Moskau-Reise

Totti unter Beschuss: Kritik an geplanter Moskau-Reise

Francesco Totti, ein ehemaliger Spieler der AS Roma, sorgte in Italien für Diskussionen, als er plante, an einem Ereignis in Moskau teilzunehmen. Diese Entscheidung stieß auf Kritik und Aufrufe zur Änderung.

Francesco Totti
Francesco Totti
Bildquelle: © Getty Images | Luciano Rossi
Anna Wajs-Wiejacka

Francesco Totti, eine Legende des italienischen Fußballs, geriet ins Zentrum der Kontroversen, nachdem er bekanntgab, an einem kommerziellen Ereignis in Moskau teilzunehmen. Italienische Medien, darunter "La Gazzetta dello Sport" und "La Stampa", kommentieren diese Entscheidung ausführlich und betonen ihre politische Dimension.

In Moskau sind Plakatwände mit Ankündigungen aufgetaucht, die Tottis Teilnahme an einer von einem Wettanbieter organisierten Sportveranstaltung am 8. April bewerben. In den Werbematerialien wurde sein Bild im Trikot mit der Nummer 10 verwendet, was in Italien heftige Kritik hervorrief. In den sozialen Netzwerken äußern Nutzer ihren Unmut mit Kommentaren wie "Italien steht hinter dir, reise nicht dorthin" und "Das ist beschämend". Ein Fan, den die italienische Presse zitiert, fragt: "Kapitän, was willst du damit bezwecken?"

Andrea Massaroni, ein Mitte-Links-Politiker aus Rom, appellierte an Totti, die Reise nach Moskau abzusagen. Er betonte, dass Totti ein Symbol für positive Werte ist und nicht mit einem Regime in Verbindung gebracht werden sollte, das Menschenrechte verletzt.

Bleib auf der richtigen Seite der Geschichte - forderte Massaroni.

Totti angesichts internationaler Spannungen

"La Repubblica" stellt fest, dass Tottis Entscheidung, nach Russland zu reisen, zu einem Zeitpunkt veröffentlicht wurde, als "Höhepunkt internationaler Spannungen" im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine herrschte. Der italienische Präsident Sergio Mattarella wird vom russischen Außenministerium scharf für seine Haltung zur Moskauer Aggression gegen ein souveränes Land kritisiert.

Roms "Il Messaggero" berichtet, dass Totti sich nicht direkt zur Kritik geäußert hat, die Reise jedoch als rein geschäftlich betrachtet. Sein Umfeld erinnert daran, dass viele italienische Unternehmen weiterhin Geschäfte mit Russland machen. In den nächsten Tagen soll Totti die endgültige Entscheidung über die Reise treffen.

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