Trump plant hohe Zölle durch kaum genutztes Gesetz
US-Präsident Donald Trump erwägt ab dem 2. April die Einführung vorübergehender Zölle, wie die "Financial Times" am Dienstag berichtet. Laut der britischen Zeitung könnte Trump ein selten genutztes Gesetz anwenden, das es ihm erlaubt, Zölle von bis zu 50 % zu erheben.
Die Vorschläge, die derzeit von Beamten diskutiert werden, zielen darauf ab, das Tarifsystem auf eine festere rechtliche Grundlage zu stellen. Dies soll dem Präsidenten gleichzeitig ermöglichen, Mittel für die geplanten Steuersenkungen zu beschaffen.
Ein Teil der diskutierten Pläne beinhaltet die Einleitung von Ermittlungen gegen Handelspartner gemäß der sogenannten Section 301. Diese erlaubt einseitige Vergeltungsmaßnahmen gegen Länder, die unfaire Handelsbarrieren gegenüber den USA errichten.
Trump will ein altes Gesetz nutzen
Zugleich plant Trump, ein kaum genutztes Gesetz aus dem Jahr 1930 zu verwenden, das die Einführung sofortiger Zölle von bis zu 50 % ermöglicht. Juristen und Personen, die der US-Regierung nahestehen, vermuten, dass dies den Import von Autos betreffen könnte und innerhalb der nächsten Tage geschehen könnte, wie Trumps Ankündigung am Montag nahelegt.
Die "FT" berichtete zudem, dass eine andere, wenn auch unwahrscheinliche Option, die Umsetzung der Section 122 des Handelsgesetzes ist. Diese erlaubt es, für einen Zeitraum von 150 Tagen Zölle in Höhe von 15 % zu erheben.
„Obwohl Trump die ungerechte Behandlung der USA durch andere Länder beklagte, sind seine Beamten mehr daran interessiert, Zölle als Mittel zur Einnahmenerhöhung aufgrund der geplanten Steuersenkungen zu nutzen, als dieses Instrument als Verhandlungsmittel bei internationalen Kontakten zu verwenden“, ist in der Zeitung zu lesen.
Wie erklärt wurde, sucht man daher nach rechtlichen Möglichkeiten, die es Trump ermöglichen, schnell viele Handelspartner mit hohen Zöllen zu belegen.
Die US-Regierung hat bisher noch keine konkreten Maßnahmen ergriffen, und das genaue Ziel der Zölle ist noch unklar.
Unberechenbare Handelspolitik
Die "FT" bemerkt, dass "Trumps Handelspolitik unberechenbar ist". Es wird auf ein Beispiel verwiesen, bei dem der Präsident sich von Zöllen zurückgezogen hat, die Mexiko und Kanada betreffen sollten. Dies geschah nur wenige Stunden nach der Entscheidung und nach intensivem Lobbying von Seiten der Wirtschaft.
Seit seinem Amtsantritt im Weißen Haus am 20. Januar hat Trump bereits einen Zoll von 25 % auf den gesamten Import von Stahl und Aluminium sowie auf viele neue Produkte aus diesen beiden Metallen eingeführt.