Türkei stärkt Vermittlerrolle: Friedensgespräche in Istanbul starten
Die Türkei festigt ihre Position als Vermittler in bewaffneten Konflikten, indem sie Gespräche zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul organisiert. Dies ist ein weiterer Schritt Ankaras zur Stärkung ihres diplomatischen Führungsimages.
Die wichtigsten Informationen:
- Die Gespräche zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul haben das Ziel, die 2022 begonnene Invasion zu beenden.
- Die Türkei spielt eine Schlüsselrolle als Vermittler in bewaffneten Konflikten weltweit.
- Ankara beteiligt sich an Vermittlungen nicht nur in Europa, sondern auch in Afrika und im Nahen Osten.
Die Türkei übernimmt eine immer wichtigere Rolle als Vermittler in internationalen Konflikten. Am Donnerstag sollen in Istanbul Gespräche zwischen Russland und der Ukraine beginnen, die das Ziel haben, die im Februar 2022 von Moskau begonnene Invasion zu beenden. Dies zeigt Ankaras Engagement in Friedensprozessen weltweit. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan betont, dass sein Land zu einem entscheidenden Akteur in der Friedensdiplomatie wird.
Die türkische Stärke, ihr Ansehen und ihre Fähigkeit zur Krisenbewältigung werden zunehmend anerkannt — hervorgehoben von Erdogan, zitiert von der Polnischen Presseagentur.
Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine unterhält die Türkei Kontakte zu beiden Seiten des Konflikts, unterstützt die territoriale Integrität der Ukraine und schließt sich gleichzeitig nicht den internationalen Sanktionen gegen Russland an.
Die Anwesenheit von Vertretern der Ukraine in der Türkei wurde vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bestätigt. In der türkischen Hauptstadt wird jedoch Wladimir Putin nicht erscheinen. Diese Information wurde am Mittwochabend vom Kreml mitgeteilt.
Friedensinitiativen der Türkei
Seit Beginn des Konflikts war Ankara in die Vermittlung zwischen Russland und der Ukraine involviert. Im März 2022 fanden in der Türkei Gespräche zwischen den Außenministern beider Länder statt. Im Juli 2022 wurde mit Unterstützung Ankaras und der UNO ein Abkommen geschlossen, das den Getreideexport aus ukrainischen Häfen am Schwarzen Meer ermöglicht. Auch wenn Moskau seine Teilnahme an dieser Initiative ausgesetzt hat, setzt die Türkei ihre Vermittlungsbemühungen fort.
Abgesehen vom russisch-ukrainischen Konflikt ist die Türkei in anderen Regionen der Welt in die Vermittlung involviert. Im Dezember 2024 half Ankara bei der Ausarbeitung eines Abkommens zwischen Somalia und Äthiopien über die Region Somaliland. Die Türkei unterstützt auch Friedensgespräche im Irak, Libanon, in Palästina und Kirgisistan sowie in internationalen Konflikten wie denen zwischen dem Sudan und Südsudan.
Die Türkei nimmt auch aktiv an einem dreigliedrigen Kooperationsmechanismus mit Bosnien und Herzegowina, Serbien sowie Kroatien teil, den sie 2010 initiierte. In diesem Rahmen haben neun Treffen auf Ebene der Außenminister stattgefunden.
Ankara ist auch in bewaffnete Konflikte involviert und unterstützt Palästina im Krieg mit Israel, Aserbaidschan im Kampf um Bergkarabach sowie Pakistan im Konflikt mit Indien. Die Türkei bemüht sich, ein aktiver Teilnehmer an der Lösung weltweit auftretender Konflikte zu sein.