TechnikUkrainische Luftwaffe: MiG-29 setzt russische Abwehr unter Druck

Ukrainische Luftwaffe: MiG‑29 setzt russische Abwehr unter Druck

Die ukrainische Luftwaffe setzt ihre Angriffe auf russische Ziele fort. Hauptsächlich werden dafür weiterhin MiG-Flugzeuge eingesetzt. Im Folgenden erfahren Sie mehr über die Hintergründe eines dieser Angriffe.

Ukrainische MiG-29 beim steilen Aufstieg.
Ukrainische MiG-29 beim steilen Aufstieg.
Bildquelle: © x (dawniej twitter) | OSINTtechnical

Dank der Lieferung von F-16-Flugzeugen gewinnt die ukrainische Luftwaffe zunehmend an Stärke. Dennoch sind die Angriffsmissionen auf Bodenziele weiterhin die Domäne der verbleibenden MiG-29-Flotte, die durch Exemplare aus Polen und der Slowakei ergänzt wurde.

MiG-29-Flugzeuge sind in der Regel mit amerikanischen Gleitbomben des Typs GBU-39 SDB oder französischen AASM Hammer ausgerüstet. Die Taktik besteht darin, in niedriger Höhe zu fliegen und dann beim Bombenabwurf ein Wurfmanöver (TOSS) durchzuführen. Das bedeutet, dass das Flugzeug kurz vor dem Abwurf der Bomben steil aufsteigt und nach dem Abwurf wieder abtaucht. Die erste Phase ist auf den Aufnahmen gut zu erkennen: Ein ukrainisches MiG-29 steigt mithilfe eines Nachbrenners steil auf.

TOSS-Taktik — eine Methode zur erheblichen Verlängerung der Reichweite von Luftbomben

Die TOSS-Taktik ist eine Bombardierungsmethode aus der Zeit des Kalten Krieges, die es Flugzeugen ermöglicht, in niedriger Höhe mit hoher Geschwindigkeit zu fliegen und Bomben nicht direkt über dem Ziel abzuwerfen.

Diese Taktik bietet einen guten Schutz vor bodengestützten Luftabwehrsystemen mittlerer Reichweite. Der sogenannte Radarhorizont begrenzt die Reichweite von Bodenradaren auf maximal etwa 40 Kilometer für niedrig fliegende Objekte. Einfach ausgedrückt, kann ein Luftabwehrsystem vom Typ S-300 mit einer Reichweite von über 100 Kilometern kein Ziel erfassen, das beispielsweise in einer Höhe von 50 bis 200 Metern unter 40 Kilometer Entfernung fliegt.

Eine Ausnahme besteht nur, wenn eine Luftabwehrbatterie Zielinformationen von einem anderen Radar oder einem AWACS-Flugzeug erhält, da für diese der Radarhorizont nicht gilt, weil sich deren Radar hoch in der Luft befindet. Allerdings sind die russischen Möglichkeiten in diesem Bereich begrenzt. Die einzige alternative Option besteht in der Verwendung von hohen Masten für die Radargeräte der Luftabwehrsysteme. Diese haben jedoch ebenfalls Reichweitenbeschränkungen und machen die Position der entscheidenden Komponenten einer Luftabwehrbatterie leicht erkennbar.

Dadurch können ukrainische Piloten präzise Schläge ausführen, obwohl sie Verluste in Kauf nehmen müssen. Zu erwähnen ist, dass die Russen vor Kurzem eine zweite F-16 erwischt haben.

Ukrainische Taktik und AASM Hammer-Bomben — eine ideale Kombination

Bei Gleitbomben haben die Ukrainer auch die gelenkten Bomben des Typs AASM Hammer erhalten, die vom französischen Konzern Safran entwickelt wurden. Unter solchen Bedingungen haben diese Bomben eine wesentlich größere Reichweite als konkurrierende Produkte.

Ein einzigartiges Merkmal der häufig auf MiGs eingesetzten französischen Bomben ist der Raketenbooster. Dieser bietet zusätzlichen Antrieb und ermöglicht es, Ziele aus einer Entfernung von bis zu 15 Kilometern anzugreifen, selbst bei Abwurf aus niedriger Höhe. Dies erlaubt es, Objekte anzugreifen, die von Systemen wie dem Pancyr-S1 aus sicherer Entfernung geschützt sind.

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