Aruba: Inselidylle mit holländischem Charme und Karibikflair
Als ich in Oranjestad, der Hauptstadt der Insel Aruba, landete, ertönte im Flugzeug Applaus. Man könnte denken, dass so etwas keiner mehr tut, doch es ist verständlich, dass sich die Menschen freuen, deren Urlaub an einem solch märchenhaften Ort gerade begonnen hat.
Im Februar erreicht die Temperatur auf Aruba 27 °C (rund 81 °F). Nachts sinkt sie etwas ab, der Wind mildert das Hitzegefühl, und die kurzen Regenschauer sind erfrischend. Ein wunderbarer, schöner und sicherer Ort, um der endlosen Kälte in Deutschland zu entfliehen. Was sollte man über diese Insel wissen?
Aruba liegt in der südlichen Karibik, etwa 25 km nördlich der Küste Venezuelas. Die Insel gehört zum Archipel der Kleinen Antillen, unterscheidet sich jedoch geologisch und klimatisch von den meisten karibischen Inseln. Anstelle von tropischen Regenwäldern findet man hier eine Wüstenlandschaft mit Kakteen und interessanten Felsformationen. Aruba liegt außerhalb des Hauptsturmgürtels, was sie zu einem ganzjährig beliebten Reiseziel macht.
Holländische Einflüsse
Aruba ist Teil des Königreichs der Niederlande, hat jedoch weitreichende Autonomie. 1986 erhielt sie den Status eines autonomen Gebiets, mit eigener Regierung und einem unabhängigen Rechtssystem. Die Verteidigung und Außenpolitik bleiben jedoch unter der Kontrolle der Niederlande.
Oranjestad, die bunte Hauptstadt der Insel, ist ein Ort, an dem man eine Verschmelzung karibischer und holländischer Einflüsse beobachten kann. Reihen von pastellfarbenen kleinen Häusern sind reich verziert, und ihre Lage inmitten von Palmen macht das Städtchen zu einem charmanten Ort für Spaziergänge. Hier legen auch die großen Kreuzfahrtschiffe an, aus denen Scharen von Touristen strömen. Sie werden von Kasinos, Boutiquen (auch mit Luxusmarken und Juwelen), Nachtclubs, Bars und einem Fischmarkt erwartet.
Die schönsten Strände Arubas
Touristen, die hier mehr als einen Tag verbringen, ziehen es vor, sich im westlichen Teil der Insel niederzulassen. Dort befinden sich viele luxuriöse Resorts und Apartmentanlagen, die fantastische Ausblicke auf das Karibische Meer und Sonnenuntergänge bieten, die jeden Preis wert sind. Dort sind die Gewässer ruhig und die Strände breit, sauber und sandig. Die schönsten darunter sind: Eagle Beach, Palm Beach und Baby Beach. Letzterer verdankt seinen Namen dem flachen Wasser, das selbst in einiger Entfernung vom Ufer gering bleibt.
Alle Strände auf der Insel sind öffentlich, selbst wenn sie sich direkt vor Resorts befinden. Palapas, große Sonnenschirme aus Palmblättern, gehören dem, der als erster darunter Platz nimmt. Auch wenn man hier keinen einzigen Windschutz sieht, sind früh am Morgen um 7 Uhr bereits Hotelbeutel an den Palapas aufgehängt.
Wassersport auf Aruba
Die Insel ist ein Paradies für Wassersportliebhaber. Die beliebteste und am leichtesten zugängliche Aktivität ist Schnorcheln, also das Schwimmen mit einer Schnorchelmaske, um das farbenfrohe Unterwasserleben zu beobachten. Zu diesem Zweck kann man Baby Beach besuchen oder eine Fahrt zu tieferen Gewässern buchen. Masken, Flossen und Westen kann man problemlos vor Ort leihen.
Es werden auch Tauchfahrten für Erfahrenere organisiert, z.B. zum Wrack eines deutschen Schiffs, das in über 10 m Tiefe liegt. An der Ostseite der Insel, wo die Wellen höher sind, trifft man auf Kitesurfer. Eine begehrte Attraktion sind auch Katamaranfahrten, insbesondere bei Sonnenuntergang, die atemberaubende Aussichten und unvergessliche Erlebnisse bieten.
Das andere Gesicht Arubas
Für viele Touristen reicht ein ganzer Urlaub am Strand und in einem luxuriösen Hotel mit Pools aus. Doch für diejenigen, die mehr erwarten, hat Aruba viel zu bieten. Der östliche Teil der Insel ist rauer, wilder und von der Natur dominiert. 20 % der Insel werden vom Arikok Nationalpark eingenommen, mit Wüstenlandschaften, Kakteen, Felsformationen und prächtigen Klippen, an denen sich die aufgewühlten Wellen brechen.
Hier befindet sich die Fontein-Höhle, bekannt für präkolumbische Wandmalereien der Arawak, den Ureinwohnern Arubas, die die Insel vor der Ankunft der Europäer bewohnten. Die Höhle hat eine niedrige Decke, Stalaktiten und Kalksteinformationen, was ihr eine geheimnisvolle Atmosphäre verleiht. An den Wänden und der Decke können alte Petroglyphen gesehen werden, die symbolische Muster, menschliche Figuren und Tiere darstellen. Ihre Bedeutung bleibt ein Forschungsgegenstand für Wissenschaftler.
Sehr beliebt sind hier Jeep-Touren (für zwei oder mehr Personen). Dabei kann man die Ruinen der ehemaligen Bushiribana-Mine (ein Relikt eines kurzzeitigen Goldrausches) oder den schönen, weißen California Lighthouse besichtigen, von dem aus man die Panoramen der Insel bewundern kann. Ich empfehle auch den Besuch eines Eselschutzgebiets, da Esel einst den Inselbewohnern halfen und schwere Arbeiten verrichteten. Es gibt hier sogar einen kleinen Zoo mit frei laufenden Pfauen, Straußen und Enten.
Praktische Informationen zu Aruba
Auf der Insel werden keine Gemüse und Früchte im großen Stil angebaut, daher wird alles aus den USA oder südamerikanischen Ländern importiert, was natürlich die hohen Preise beeinflusst. Auch das Profil der typischen Touristen spielt eine Rolle. Auf Aruba verbringen überwiegend wohlhabende Amerikaner und Niederländer ihren Urlaub. Außerhalb der Schulferien trifft man hier vor allem Rentner oder Paare, die romantische Zeiten erleben. Während meines kurzen Aufenthalts war ich Zeuge von drei Verlobungen!
In beliebten Supermärkten (z.B. Super Food Plaza) findet man leicht ein Sortiment aus den Niederlanden, wie z.B. eine beeindruckende Auswahl an Käsesorten. Wenn man nach niedrigeren Preisen sucht, sollte man ins Inselinnere gehen und einen der chinesischen Läden besuchen. Auf den Speisekarten der Restaurants gibt es natürlich hauptsächlich Fisch und Meeresfrüchte, die hier ausgezeichnet schmecken.
Ein typischer Cocktail auf der Insel ist der Aruba Ariba, eine exotische Mischung aus Rum, Wodka, Orangenlikör, Aloe-Likör, Bananenmark, Orangensaft, Ananassaft und Grenadine - wie ein Urlaub im Glas.
Überall sollte man Trinkgeld geben, nicht nur Kellnern, sondern auch Barkeepern, Casino-Personal, Reiseführern, Fahrern, Tauchlehrern usw.
Fans regionaler, ungewöhnlicher Gerichte sollten sich auf keshi yena einlassen. Dieses Gericht ist eine Verkörperung der bunten Geschichte und Kultur dieses Ortes. Es hat seine Wurzeln in der Zeit, als Sklaven auf den Karibischen Inseln die Essensreste der holländischen Kolonisten nutzten. Sie höhlten die harten Wachsschalen von Edamer- oder Goudakäse aus und füllten sie mit dem, was verfügbar war - hauptsächlich Fleisch, Gemüse und Gewürzen. Heute werden dem Fleisch Oliven, Rosinen, Kapern und Tomatensauce hinzugefügt. Wer sich weder durch das Aussehen noch die Zutaten von keshi yena abschrecken lässt, wird den wahren Geschmack Arubas erleben.
Die Amtssprachen auf der Insel sind Papiamento und Niederländisch. Allerdings sprechen alle hier fließend Englisch. Die Währung ist der Aruba-Florin, aber überall werden auch US-Dollar akzeptiert. Es ist wichtig zu beachten, dass die Europäische Krankenversicherungskarte hier nicht gilt, und dass man sich individuell versichern muss.
Es gibt öffentliche Verkehrsmittel, und Busse verkehren im westlichen Teil der Insel, sodass man beispielsweise zum Flughafen gelangen kann. Taxis sind recht teuer, selbst bei den geringen Entfernungen, die man hier zurücklegen kann. Eine Fahrt kostet nicht weniger als ca. 28 Euro und man zahlt nur bar. Natürlich gibt es hier viele Autovermietungen. Um deren Dienstleistungen in Anspruch nehmen zu können, muss man mindestens 21 Jahre alt sein und einen internationalen Führerschein besitzen.
In jedem Restaurant, Kasino und Hotel gibt es WLAN. Aruba ist bekannt dafür, eine sehr sichere Insel zu sein. Die Einheimischen vergessen manchmal, ihre Autos abzuschließen, und niemand hat Angst, persönliche Dinge unbeaufsichtigt zu lassen. Selbst nach Einbruch der Dunkelheit kann man sich hier sicher fühlen.
Wie reist man nach Aruba?
Die schnellste und bequemste Verbindung ist ein Flug mit Zwischenstopp in Amsterdam, da hier regelmäßig niederländische Fluggesellschaften wie KLM verkehren, die beispielsweise Flüge von Danzig oder Warschau anbieten. Eine solche Reise dauert mehrere Stunden, und die Preise für April beginnen bei ca. 1.085 Euro.
Jeder Tourist, der eine Reise nach Aruba plant, muss eine Embarkation/Disembarkation Card (ED Card) erwerben. Dies ist ein Dokument, das die Einreise auf die Insel ermöglicht. Diese Karte ist für die Einreise nach Aruba erforderlich und enthält Informationen zum Aufenthalt wie Passdaten, Reisegrund und Aufenthaltsadresse auf der Insel. Um sie auszufüllen, besuchen Sie die Seite: https://edcardaruba.aw/. Dies ist die einzige Seite, die keine Gebühren für die Ausstellung des Dokuments erhebt. Man zahlt nur die obligatorische Gebühr von ca. 19 Euro.
Um nach Aruba zu reisen, ist natürlich auch ein Reisepass erforderlich. Das Dokument muss mindestens sechs Monate ab dem ersten Tag unseres Aufenthalts auf der Insel gültig sein.
Aruba wird oft als One happy Island - glückliche Insel bezeichnet, und jeder Tag dort bestätigt die Richtigkeit dieser Bezeichnung.