Drohnenangriff auf Moskau: Schäden durch russische Abwehr verursacht
Die Ukrainer greifen Moskau mit Drohnen an, doch ein Teil der Schäden ist auf die russische Luftabwehr zurückzuführen. Wir zeigen, welches Gebäude getroffen wurde und erklären den Hintergrund.
Die Ukrainer zielen weiterhin mit Drohnen auf Moskau, wobei ein Teil der Zerstörungen auf die Russen selbst zurückgeht. Zwar behauptet die russische Propaganda wie üblich, dass Vorfälle wie dieser den Ukrainern zuzuschreiben seien, doch die Wahrheit ist oft einfacher.
Die zweistufige Konstruktion der Rakete 57E6 birgt Probleme
Ein Fragment der Rakete auf dem besprochenen Foto gehört zu einem Booster der zweistufigen Rakete, die in den Luftabwehrsystemen Pantsir-S1 verwendet wird. Diese Systeme wurden einst sogar mit deutschen Kränen auf den Dächern von Regierungsgebäuden platziert und später beim Bau von Luftabwehrtürmen verwendet, die rund um Moskau errichtet wurden.
Die Raketen des Systems Pantsir-S1 bestehen aus zwei Stufen. Die erste ist eine Antriebssektion, die nach etwa zwei Sekunden abfällt und die Rakete auf eine Geschwindigkeit von etwa Mach 3,8 (4.700 km/h) beschleunigt. Anschließend bewegt sich die zweite Stufe mit einem Raketenmotor, Gefechtskopf und Zielsystem in Richtung Ziel.
Diese Konstruktion bedeutet, dass die abgefeuerte und ausgebrannte Booster irgendwann und irgendwo herunterfallen muss und dabei noch genügend kinetische Energie besitzt, um eine Wand zu durchschlagen. In offenem Gelände stellt dies kein großes Problem dar, könnte jedoch beispielsweise einen Brand verursachen. In bebauten Gebieten sieht die Sache jedoch anders aus.
Pantsir S-1 - die russische Luftabwehr auf niedrigster Ebene
Das russische System Pantsir-S1 wurde 2012 in die russischen Streitkräfte eingeführt, obwohl die Arbeiten daran schon in den 1990er Jahren begannen. Diese Systeme sollten eine wirtschaftlichere Alternative zum Artillerie-Raketensystem 2K22 Tunguska darstellen. Ein ähnlicher Ansatz zur Kostensenkung wurde in Frankreich verfolgt, wo das neue System auf einem Lastwagenfahrgestell installiert wurde.
Das Projekt Pantsir-S1 stieß auf finanzielle Schwierigkeiten, die beinahe zu seiner Einstellung führten. Doch die Vereinigten Arabischen Emirate interessierten sich für das vielversprechende System und unterstützten es finanziell. Dank der Investitionen aus den VAE wurde das Projekt abgeschlossen, und die ersten Pantsir-S1-Systeme gingen an ausländische Kunden, noch bevor sie an russische Einheiten geliefert wurden. Beispielsweise begannen die Vereinigten Arabischen Emirate bereits zu Beginn des 21. Jahrhunderts mit der Nutzung dieses Systems.
Das System Pantsir-S1 ist mit zwei Radargeräten ausgestattet, von denen jedes unterschiedliche Funktionen hat: eines dient der Zielerfassung, das andere der Waffenführung. Zum Arsenal gehören zwei automatische Kanonen im Kaliber 30 mm, die jeweils 2.500 Schuss pro Minute abfeuern können, sowie Abschussvorrichtungen für Luftabwehrraketen.
Diese enthalten zwölf Raketen 57E6 oder 57E6-E, die in zwei Sektionen zu je sechs Raketen aufgeteilt sind, was das gleichzeitige Beschießen mehrerer Ziele ermöglicht. Die Raketen haben eine Reichweite von bis zu 20 km und sind funkgesteuert, was bedeutet, dass sie vollständig von der Abschusseinrichtung abhängig sind, bis sie das Ziel erreichen.