LebensstilErneutes Beben in Istanbul: Behörden fordern dringende Sanierung

Erneutes Beben in Istanbul: Behörden fordern dringende Sanierung

Über tausend Menschen haben nach dem Erdbeben, das diese Woche die Stadt heimgesucht hat, in Moscheen und Schulen in Istanbul Zuflucht gefunden. Die türkischen Behörden rufen zu dringenden Renovierungen gefährdeter Gebäude auf.

Menschen campieren auf den Straßen von Istanbul.
Menschen campieren auf den Straßen von Istanbul.
Bildquelle: © EPA, PAP | TOLGA BOZOGLU

Istanbul und die umliegenden Provinzen erlebten am Mittwoch, den 23. April, ein Erdbeben der Stärke 6,2. Diese Erschütterungen waren die stärksten seit Jahren und wurden von über 200 schwächeren Nachbeben gefolgt.

Das Drama in Istanbul

In den sozialen Medien tauchten Aufnahmen auf, die zeigen, wie die besorgten Einwohner Istanbuls massenhaft ihre Wohnungen und Gebäude verlassen. Auf den Videos aus den Innenräumen der Häuser ist zu sehen, wie Schränke, Blumen und Kronleuchter wackeln, und wie Bilderrahmen sowie andere Dekorationen von den Regalen fallen.

Es wurden keine Todesopfer verzeichnet, jedoch kamen mehrere hundert Personen mit Verletzungen in Krankenhäuser, die sie sich beim Springen aus Fenstern und Balkonen zugezogen hatten.

Vorübergehende Unterkünfte

Tausende Einwohner verbrachten die Nacht im Freien, und über tausend Menschen befinden sich noch immer in provisorischen Unterkünften wie Schulen und Moscheen. Der Innenminister Ali Yerlikaya berichtete, dass in Istanbul Notunterkünfte für über 100.000 Einwohner bereitgestellt wurden.

Der Minister für Umwelt, Urbanisierung und Klimawandel, Murat Kurum, betonte, dass 1,5 Millionen Gebäude in Istanbul gefährdet seien und 30 Prozent von ihnen sofort renoviert werden müssen. "Das einzige Ziel Istanbuls muss es ab jetzt sein, sich auf ein Erdbeben vorzubereiten, denn die Zeit wird knapp", sagte Kurum.

Erinnerungen an tragische Ereignisse

Die Erschütterungen vom Mittwoch riefen Erinnerungen an tragische Ereignisse aus der Vergangenheit hervor. Im Februar 2023 tötete ein Erdbeben im Süden der Türkei über 53.000 Menschen. Im Jahr 1999 kamen in der Nähe von Istanbul 17.000 Menschen ums Leben. Die aktuellen Ereignisse erinnern daran, dass die Vorbereitung der Stadt auf zukünftige Katastrophen notwendig ist.

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