NachrichtenFalsches Geschichtsbild: Schüler glauben an polnische Kriegsschuld

Falsches Geschichtsbild: Schüler glauben an polnische Kriegsschuld

Am Mittwoch veröffentlichte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" schockierende Erkenntnisse. Die Zeitung berichtet, dass der Verband der Geschichtslehrer in Deutschland vor gefährlichen Lücken in der schulischen Bildung warnt. Deutsche Schüler sind der Überzeugung, dass Polen den Zweiten Weltkrieg provoziert hat.

Lücken im Wissen deutscher Schüler über den Ausbruch und Verlauf des Zweiten Weltkriegs schockierten den Verband der Deutschen Historiker.
Lücken im Wissen deutscher Schüler über den Ausbruch und Verlauf des Zweiten Weltkriegs schockierten den Verband der Deutschen Historiker.
Bildquelle: © PAP | archiwum

Was müssen Sie wissen?

  • Der Verband der Geschichtslehrer in Deutschland (VGD) warnt vor gefährlichen Wissenslücken der Schüler. Viele von ihnen glauben, dass Polen den Krieg im Jahr 1939 begann.
  • Lehrer und Historiker fordern eine Verbesserung der Geschichtsausbildung. Sie schlagen konkrete Schritte vor, um Desinformation unter Jugendlichen entgegenzuwirken.
  • In Berlin wurde ein vorübergehendes Denkmal für die polnischen Opfer des Zweiten Weltkriegs enthüllt. Die deutsche Kulturministerin betont die Bedeutung der Erinnerung an die Opfer.

Welche Konsequenzen haben diese Lücken in der geschichtlichen Bildung?

Der Verband der Geschichtslehrer in Deutschland (VGD) macht auf ein beunruhigendes Phänomen aufmerksam: Schüler haben enorme Wissenslücken in der Geschichte. Jüngere Generationen haben falsche Vorstellungen über die Ereignisse Europas in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das Wissen über den Zweiten Weltkrieg und die politischen Verhältnisse dieser Zeit ist lückenhaft und hat oft nichts mit der historischen Wahrheit zu tun. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet, glauben einige Schüler, dass Juden in gewisser Weise mitschuldig an den Ereignissen von 1939 bis 1945 waren. 80 Jahre nach Kriegsende wird die Bewahrung der Erinnerung immer schwieriger, betonen Historiker.

Wie kann man den Wissenslücken der Schüler entgegenwirken?

Der Historiker Lutz Raphael stellt fest, dass sowohl in Schulen als auch an Universitäten Lehrer mit einfachen Parolen und tendenziösen Aussagen konfrontiert werden. Als Antwort auf diese Herausforderungen rufen Geschichtslehrer und Historiker zu einer Verbesserung der geschichtlichen Bildung in Schulen auf und schlagen konkrete Schritte in diese Richtung vor.

Welche Folgen haben die Lücken im historischen Wissen?

Die Erklärung des Verbands der Deutschen Historiker verweist auf die gegenwärtigen Auswirkungen dieser Bildungslücken. Nach dem Angriff der palästinensischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und der militärischen Vergeltungsaktion Israels im Gazastreifen wird die Leugnung oder Verharmlosung des Mordens an Juden und des Antisemitismus nicht nur in Schulen mit einem hohen Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund akzeptiert, betont das Dokument. In der gemeinsamen Erklärung lesen wir, dass Gleichgültigkeit, Unwissenheit und Fake News zu diesem Thema den idealen Nährboden für solche Phänomene bieten.

Die "FAZ" betont, dass Schüler den Lehrern, die Fakten vermitteln, keinen Glauben schenken. Diese wiederum werden durch Wissen verfälscht, das im Internet propagiert wird. Blogger und Filme von rechten Autoren drängen den jungen Menschen eine falsche Interpretation historischer Ereignisse auf. Die Bewahrung der Erinnerung wird zu einem immer größeren Kraftakt.

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