Island: Bildungsministerin tritt nach Affäre mit Minderjährigem zurück
Asthildur Loa Thorsdottir, die isländische Bildungsministerin, hat ihren Rücktritt eingereicht. Sie kündigte ihren Rücktritt an, nachdem eine Affäre mit einem 15-Jährigen bekannt wurde, dem sie ein Kind gebar.
Wie der isländische öffentliche Rundfunk RUV berichtete, leitete Thorsdottir im Alter von 22 Jahren eine christliche Jugendgruppe, der ein 15-Jähriger mit familiären Problemen beitrat. Sie baute eine enge Beziehung zu dem Jungen auf, und ein Jahr später wurde ihr ein Sohn geboren.
Kontroversen um die Beziehung
In einem Gespräch mit Journalisten bestritt die heute 58-jährige Thorsdottir, den Jugendlichen sexuell ausgenutzt zu haben, räumte jedoch ein, dass sie mit der Situation nicht zurechtkam. „Er war so sehr in mich verliebt, dass es egal war, wie sehr ich versuchte, zu fliehen, es funktionierte nicht“, erklärte sie. Sie betonte, dass Altersunterschiede in Beziehungen zu jener Zeit nichts Ungewöhnliches waren, obwohl sie normalerweise ältere Männer und jüngere Frauen betrafen.
Der Vater des Kindes, heute ein erwachsener Mann, sagte, dass er sich nicht als Opfer fühlte, sondern als jemand, der Unterstützung suchte. Er warf Thorsdottir vor, den Kontakt zu ihrem Kind nach ihrer Trennung, als sie heiratete und Unterhalt verlangte, zu erschweren.
Reaktionen auf die Entscheidung der Ministerin
Der Ethikprofessor der Universität Island, Henry Alexander Henrysson, bezeichnete die Entscheidung von Thorsdottir, zurückzutreten, als die einzig mögliche. „Ihre Glaubwürdigkeit in dieser Position wäre stark eingeschränkt“, beurteilte er. Trotz ihres Rücktritts aus der Regierung plant Thorsdottir, ihr Mandat im Parlament zu behalten.
Laut RUV könnte die Beziehung von Thorsdottir mit dem 15-Jährigen ein Beispiel für den Missbrauch von Aufsichtsverhältnissen sein, was derzeit mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft werden könnte.