Kanadier verkaufen US‑Häuser wegen politischer Unsicherheiten
Kanadier, die seit Jahren unter den ausländischen Immobilienkäufern in den USA dominieren, beginnen nun, ihre Immobilien zu verkaufen. Laut der "Washington Post" sind die Hauptgründe dafür politische Unsicherheiten und die wirtschaftliche Lage.
Viele Kanadier geben ihre seit Jahrzehnten in Ferienorten wie Florida oder Arizona gehaltenen Häuser auf. Lokale Immobilienbüros bestätigen diesen Trend.
Politische und wirtschaftliche Verkaufsgründe
Die kanadische Lehrerin Nathalie Mancuso aus Montreal gab zu, dass sie sich "immer unwohler" fühlte, nachdem die Regierung von Donald Trump neue Zölle auf Kanada angekündigt hatte. Die endgültige Entscheidung, das Anwesen in Florida zu verkaufen, traf sie im März, nachdem Trump suggeriert hatte, Kanada sei der "51. Staat" der USA.
Die endgültige Entscheidung basierte auf der politischen Situation. Wir hatten Angst, was passieren könnte, sagte Mancuso.
Ein weiterer Faktor ist der Rückgang des Wertes des kanadischen Dollars im Vergleich zum US-Dollar. Andererseits sind die Immobilienpreise in beliebten Winterresorts gestiegen, was den Verkauf lukrativer macht.
Ängste vor zukünftigen Veränderungen
Vertreter der Immobilienbranche stellen fest, dass Kunden befürchten, in den USA unerwünscht sein zu können. Außerdem besteht die Angst vor Erhöhungen der Grundsteuern auf Immobilien, die Kanadiern gehören, sowie möglichen Reisebeschränkungen.
Catherine Spino, eine Vertreterin der Branche, bemerkte, dass sich seit Januar die Zahl der Kanadier, die ihre Immobilien verkaufen möchten, im Vergleich zu den Vorjahren verdoppelt hat.
Kanadier waren seit Jahren die größte Gruppe ausländischer Käufer von Immobilien in den USA. Zwischen 2010 und 2013 machten sie etwa 23 % aller von Ausländern getätigten Immobilienkäufe aus, und im vergangenen Jahr machten sie 13 % der Käufer aus.
