Klimawandel fördert gefährliche Ausbreitung von Schimmelpilzen
Der Klimawandel beeinflusst die Ausbreitung der Schimmelpilze Aspergillus. Diese Pilze können eine Bedrohung für Nutzpflanzen und die Gesundheit vieler Menschen darstellen, besonders für jene mit einem geschwächten Immunsystem. Dies ist kein Szenario aus "The Last of Us", sondern die neuesten Prognosen von Wissenschaftlern.
Der Klimawandel hat erhebliche Auswirkungen auf das Leben von Organismen auf der Erde. Laut neuesten Studien breiten sich die Aspergillus-Pilze weltweit in beängstigendem Tempo aus. Diese Expansion wird durch den Anstieg der globalen Temperaturen begünstigt, und die Folgen könnten jeden von uns betreffen. Solche Schimmelpilze können sowohl bei Menschen als auch bei Tieren zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen. Auch Pflanzen, insbesondere Nutzpflanzen, sind davon nicht unberührt.
Pilze der Gattung Aspergillus sind weitverbreitete Schimmelpilze, die fadenförmig sind und im Boden, in der Luft, auf Pflanzen sowie auf Lebensmitteln vorkommen. Sie können Infektionen verursachen und toxische sekundäre Metaboliten wie Aflatoxine produzieren. Einige Arten sind besonders für Menschen mit geschwächtem Immunsystem pathogen.
Welche Pilze sind am stärksten betroffen?
In ihrer neuesten Studie konzentrieren sich britische Wissenschaftler auf drei Pilzarten: Aspergillus fumigatus, Aspergillus flavus und Aspergillus niger. Aus den Analysen geht hervor, dass diese Arten bis zum Jahr 2100 ihr Verbreitungsgebiet nach Norden erheblich ausdehnen könnten. Laut Science Alert konzentrieren sich die Untersuchungen auf die gegenwärtigen Lebensräume und Klimamodelle, die eine zukünftige Erwärmung vorhersagen. So können Wissenschaftler besser verstehen, wie der Klimawandel verschiedene Ökosysteme beeinflussen wird und welche Folgen dies in der Zukunft haben könnte.
Das extremste Szenario besagt, dass das Verbreitungsgebiet von A. fumigatus in Europa innerhalb von 15 Jahren um bis zu 78 % ansteigen könnte. Dies könnte dazu führen, dass 9 Millionen Menschen einem Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Für A. flavus, der wärmere Klimazonen bevorzugt, wird ein Anstieg des Verbreitungsgebiets um 16 % erwartet, was bedeutet, dass eine Million Menschen zusätzlich gefährdet sein könnten.
Welche Konsequenzen hat das für die öffentliche Gesundheit?
Obwohl die Zahl der Menschen, die diesen Pilzen ausgesetzt sind, bis zum Jahr 2100 abnehmen wird, sorgen sich Wissenschaftler über ihre Ausbreitung in neue Gebiete, wo sie Menschen mit geschwächtem Immunsystem gefährden könnten.
Während diese Pilzarten für die meisten gesunden Personen nicht schädlich sind, können sie bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem – wie Menschen nach Transplantationen, Krebspatienten, Patienten während einer Chemotherapie oder Personen mit AIDS – zu schweren Atemwegsinfektionen führen. Die erhöhte Verbreitung dieser Pilze stellt neue Herausforderungen für das Gesundheitssystem dar. Eine steigende Zahl von Infektionen erfordert häufigere Krankenhausaufenthalte, den Einsatz teurer Antipilzbehandlungen und eine größere Belastung des medizinischen Personals.
Pilze dieser Art beeinflussen nicht nur die Gesundheit von Menschen, sondern sind auch eine Bedrohung für Pflanzen. Schimmelpilze können Pflanzenkulturen zerstören, was in Zeiten der Klimakatastrophe zusätzliche Herausforderungen für die Ernährung der Weltbevölkerung darstellt.