Neue Grenzkontrollen: Bundespolizei kämpft mit Personalengpass
Die deutschen Behörden stehen vor neuen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Verschärfung der Grenzkontrollen. Die eingeführten Änderungen erfordern erheblichen Aufwand. Die Bundespolizei sieht sich aufgrund von Personalmangel und Überstunden der Beamten einem Dilemma gegenüber.
Was muss man wissen?
- Neue Vorschriften: Die deutsche Grenzpolizei ist verpflichtet worden, Asylbewerber systematisch an den Grenzen zurückzuweisen, was aus europäischer rechtlicher Sicht umstritten ist.
- Verstärkte Kontrollen: An der Grenze zu Polen wurden zusätzliche Kontrollpunkte eingerichtet, was eine deutliche Erhöhung der Anzahl der Beamten erfordert.
- Personalprobleme: Die Polizei kämpft mit Personalmangel. Beamte machen Überstunden, und es fehlt an Personal, um den Bedarf an der Grenze zu decken, weshalb Unterstützung aus anderen Einheiten erforderlich ist.
Welche neuen Herausforderungen gibt es für die deutsche Grenzpolizei?
Die Situation an den Grenz übergängen von Polen nach Deutschland und an den 50 neuen Kontrollpunkten, die letzte Woche eingerichtet wurden, wird vom tagesschau.de beobachtet. Überall wurden stichprobenartige Kontrollen eingeführt. Jede Person, die verdächtig erscheint, erhält keinen Zutritt.
Dies ist eine Rückkehr zu früheren Zeiten vor 2008, als die Infrastruktur an der deutsch-polnischen Grenze abgebaut wurde. Es gibt keine Häuschen, Räume für Grenzschutzbeamte, Schranken und andere Elemente mehr, die zuvor jedem bekannt waren, der die Grenze überquerte.
Jetzt dienen blaue und weiße Pavillons, Zelte und Container als neue Grenzposten. Die Bundespolizei erhöht die Anzahl der Kontrollen deutlich, was zu Verweigerungen der Einreise nach Deutschland führt.
Welche Probleme gibt es bei der Polizei?
Heiko Teggatz von der Bundespolizeigewerkschaft DPolG betont, dass die Polizei verpflichtet ist, das Recht zu wahren, jedoch die aktuellen Richtlinien einige EU-Vorschriften ignorieren. Seit letzter Woche wurde die Bundespolizei angewiesen, Asylbewerbern die Einreise zu verweigern. Ausnahmen gelten für unbegleitete Minderjährige, Mütter mit kleinen Kindern, Frauen in fortgeschrittener Schwangerschaft und Schwerkranke. „Wir hoffen alle, dass irgendwann ein Gericht mal sagt, ob das jetzt wirklich europarechtskonform ist oder nicht“, sagt Heiko Teggatz von der DPolG. Die Polizeigewerkschaft (GdP) fordert eine Freistellung von rechtlichen Konsequenzen. Die Auslegung der Rechtsvorschriften soll nicht auf Kosten der Beamten geschehen.
Wie geht die deutsche Grenzpolizei mit den neuen Aufgaben um?
Die Einführung neuer Kontrollpunkte an der Grenze zu Polen erforderte eine erhebliche Erhöhung der Zahl der Beamten. Die Polizei kämpft mit Personalmangel, was zu Überstunden und der Notwendigkeit führt, Beamte von anderen Einheiten zu verlegen. Heiko Teggatz merkt an, dass, wenn die Regierung plant, die derzeitige Kontrolleintensität aufrechtzuerhalten, eine schnelle Erhöhung der Mitarbeiterzahl erforderlich sein wird. „Wenn die Bundesregierung tatsächlich plant, mit diesem Personalansatz dauerhaft diese Kontrollintensität aufrechtzuerhalten, dann brauchen wir mehr Personal. Das brauchen wir schnell“, sagt Teggatz.
Derzeit kann die Grenzpolizei fast 4000 km Grenze nicht vollständig überwachen. Die Beamten finden oft Beweise für illegale Grenzübertritte, wie zurückgelassene Kleidung oder fremde Währung.
Quelle: tagesschau.de