Nordkoreanische Soldaten stärken russische Offensive in Kursk
Laut der Agentur Unian, die sich auf Gespräche mit ukrainischen Militärangehörigen beruft, versuchen die Nordkoreaner, die an den Gefechten in der Oblast Kursk teilnehmen, die Verteidigungskräfte der Ukraine durch zahlenmäßige Überlegenheit zu zerschlagen. Gleichzeitig werden sie immer gefährlicher, da sie Lehren ziehen und sich den Realitäten des modernen Schlachtfelds anpassen.
Ukrainische Soldaten marschierten im August 2024 in die Oblast Kursk ein, und die Kämpfe dauern dort bis heute an. Sowohl Kiew als auch westliche Geheimdienste wiesen die Berichte der Russen vom Anfang März dieses Jahres zurück, in denen behauptet wurde, dass ukrainische Soldaten angeblich eingekesselt und von Unterstützung abgeschnitten seien. In der Zwischenzeit gelang es jedoch den Russen, einen Teil dieser Region zurückzuerobern. Dies war größtenteils dank der Unterstützung von etwa 12.000 nordkoreanischen Soldaten möglich, die von Pjöngjang in die Oblast Kursk entsandt wurden.
So werden Nordkoreaner von den Russen eingesetzt
Die ukrainische Agentur Unian bestätigt, dass die Russen ihre Verbündeten als "Kanonenfutter" einsetzen, in der ständigen Hoffnung, dass die bloße zahlenmäßige Überlegenheit der Nordkoreaner ausreicht, um die Ukrainer zu bezwingen. Nach Ansicht der ukrainischen Soldaten, die an den Kämpfen in der Oblast Kursk teilnehmen, entfallen auf eine russische Truppeneinheit gleich drei Einheiten nordkoreanischer Streitkräfte.
– Auf jede russische Truppeneinheit entfallen drei Gruppen nordkoreanischer Soldaten, die die Russen überhaupt nicht schonen. Aufgrund der zahlenmäßigen Überlegenheit versuchen sie einfach, uns mit diesem Kanonenfutter zu überrennen, indem sie es durch unsere Minenfelder schicken und unsere Feuerstellungen aufdecken. Auf diese Weise versuchen sie, uns zu zermürben, ohne die Verluste zu zählen. Wir betreiben jetzt eine manöverbasierte Verteidigung. Die Kursk-Operation dauert an – betonte der stellvertretende Kommandeur des 210. unabhängigen Sturmregiments.
Drohnen als Albtraum der Nordkoreaner
Nach Schätzungen der Ukrainer ist es bislang gelungen, etwa 4.000 nordkoreanische Soldaten vom Schlachtfeld zu eliminieren. Dies geschah hauptsächlich durch Artillerie und Drohnen, auf deren Einsatz die Armee von Kim Jong-un überhaupt nicht vorbereitet war.
Verschiedene Arten von unbemannten Luftfahrzeugen werden im aktuellen Krieg massiv eingesetzt. Die Nordkoreaner werden hauptsächlich von kleinen FVP-Drohnen (First Person View) dezimiert, kommerziellen Geräten, die von den Ukrainern für den Kampf modifiziert werden, indem sie Sprengladungen oder Granaten und Bomben hinzufügen, die von oben auf den Feind abgeworfen werden.
Immer häufiger werden auch von den Russen glasfaserbasierte Drohnen eingesetzt. Zwar zeichnen sie sich durch schlechtere Manövrierfähigkeit aus, jedoch sind sie unempfindlich gegen Störsignale und liefern eine bessere Bildqualität.
Nordkoreaner ziehen Lehren
In einem Gespräch mit der Agentur Unian betonten ukrainische Militärangehörige, dass nordkoreanische Soldaten aus früheren Angriffswellen lernen. Man kann feststellen, dass sie ihre Taktik ändern – sie bewegen sich jetzt in kleineren Gruppen und über kürzere Distanzen. Bereits zu Beginn des Jahres berichteten die Ukrainer, dass weitere Soldaten, die nach Russland geschickt werden, vor ihrem Einsatz auf dem Schlachtfeld Schulungen durchlaufen, um besser mit den an der Front eingesetzten Waffen umgehen zu können.
– Der Feind ist ausgebildet und wütend. Er hat die klare Aufgabe, so schnell wie möglich die gesamte Region Kursk einzunehmen und weiterhin Druck auf uns auszuüben. Dies insbesondere im Hinblick auf die derzeit laufenden politischen Verhandlungen – fügte der stellvertretende Kommandeur des 210. unabhängigen Sturmregiments hinzu.
