Ontario kontert US‑Zölle: Stromexporte mit 25% Aufschlag belastet
Ontario wird ab sofort einen Exportzoll von 25 % auf den Strom erheben, der in die Vereinigten Staaten verkauft wird – dies verkündete der Premier von Ontario, Doug Ford, am Donnerstag. Damit reagiert die Provinz auf die am Dienstag von den USA eingeführten 25% Zölle auf Importe aus Kanada.
Ford warnte, dass wenn die US-Zölle bestehen bleiben, Ontario bereits im April den Stromverkauf an die USA vollständig einstellen und den Export von Nickel, das für die US-amerikanische Rüstungsindustrie von wesentlicher Bedeutung ist, unterbrechen könnte.
Der Premier von Ontario beschuldigte Donald Trump, "Chaos" in Nordamerika zu verbreiten, und forderte dazu auf, das Handelsabkommen CUSMA neu zu verhandeln. Ontario liefert Strom an 1,5 Millionen Kunden in den Staaten Minnesota, New York und Michigan. Die Provinzregierung hat bereits die Gouverneure dieser Staaten über ihre Entscheidung informiert.
Kanada hat ebenfalls auf die US-Zölle reagiert und eigene 25-prozentige Zölle auf US-Exporte verhängt. Zusätzlich ergreifen einzelne Provinzen eigene Maßnahmen – Ontario und Toronto schließen US-amerikanische Firmen von öffentlichen Aufträgen aus, die in der Provinz einen Umfang von 30 Milliarden Kandischer Dollar (21 Milliarden Euro) jährlich haben und in der Hauptstadt Ontarios 10 % des Stadtbudgets ausmachen.
Zölle auf China, Mexiko und Kanada
Am Dienstag traten 25 % Zölle auf Waren aus Mexiko und Kanada in Kraft (mit Ausnahme von kanadischer Energie – hier gilt ein Satz von 10 %). Seit dem 4. März haben die USA zudem zusätzliche 10-prozentige Zölle auf Produkte aus China eingeführt.
Jedoch verkündete der US-Präsident Donald Trump am Donnerstag eine Verschiebung der 25-prozentigen Zölle auf Waren und Dienstleistungen aus Mexiko im Rahmen des Handelsabkommens USMCA bis zum 2. April. Neue Informationen bezüglich Kanada wurden jedoch nicht übermittelt.
Zur Erinnerung: Die Zölle auf Waren aus Mexiko und Kanada wurden bereits vor einem Monat formell eingeführt. Nach Gesprächen mit den Führern dieser Länder entschied sich Donald Trump, die Einführung der Zölle aufzuschieben. Ein Monat ist vergangen und diese Woche sind die Zölle in Kraft getreten.
