Schokoladenproduzent Franz Hauswirth vor Neustart mit Landgarten
Der bekannte Süßwarenhersteller Franz Hauswirth hat nach 75 Jahren Tätigkeit Insolvenz angemeldet. Allerdings berichten österreichische Medien, dass das Unternehmen eine zweite Chance erhalten könnte, da ein Restrukturierungsplan angenommen wurde. Das Unternehmen wird von einem Hersteller ökologischer Snacks übernommen.
Der österreichische Schokoladenproduzent Franz Hauswirth Ges.m.b.H ist bekannt für Schokoladen-Nikoläuse, Schokobananen und Rumkugeln. Das Unternehmen wurde 1949 gegründet und kämpfte mit steigenden Rohstoff- und Energiekosten sowie einem Rückgang der Verkaufszahlen, was zu einer Verschuldung von 7 Millionen Euro führte. Im November 2024 meldete es Insolvenz an, und nun berichten österreichische Medien neue Informationen zu dem Fall.
Übernahme des Schokoladengiganten
Der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) informiert, dass am 10. März 2025 am Landesgericht in Eisenstadt ein Treffen zum Restrukturierungsplan des Schokoladengiganten stattgefunden hat.
Gläubiger haben Forderungen in Höhe von insgesamt 10 Millionen Euro angemeldet, wovon 5,12 Millionen Euro anerkannt wurden. Ihnen wurde ein Restrukturierungsplan vorgeschlagen, der die Auszahlung von 20 % der Forderungen vorsieht. 10 % wurden bereits ausgezahlt, und weitere 10 % sollen bis Ende Juli 2025 ausgezahlt werden.
Die Verhandlungen endeten erfolgreich, und der österreichische Schokoladenproduzent wird vom Unternehmen Landgarten übernommen. Geplant ist die Kombination seiner Erfahrung in der Produktion ökologischer Snacks mit der Schokoladentradition von Franz Hauswirth. "Diese Übernahme eröffnet uns enorme Möglichkeiten für weiteres Wachstum", erklärte Herbert Stava, Mitbegründer von Landgarten, laut dem Portal cash.at.
Steigende Kosten treffen Schokoladenhersteller
Franz Hauswirth ist nicht der einzige europäische Schokoladenhersteller, der in Schwierigkeiten geraten ist. Auch die deutsche Firma Leysieffer Genusskultur GmbH sowie Kessko kämpfen, sich auf dem Markt zu halten.
Der gemeinsame Nenner dieser Probleme sind steigende Kosten, darunter vor allem die Kakaopreise. In der dritten Oktoberwoche lagen die Kakaopreise bei etwa 6900 USD pro Tonne. Das bedeutet, dass sie etwa 90 % höher waren als im gleichen Zeitraum 2023, teilte Jakub Jakubczak, Senior Analyst im Food & Agri-Sektor bei der Bank BNP Paribas, der Redaktion von WP Finanzen mit.
Derzeit ist eine Tafel Schokolade etwa 15-20 % teurer als 2022 und fast 40 % teurer als 2019. Infolgedessen warnte LOTTE Wedel, der Eigentümer der ältesten Schokoladenmarke in Polen, dass die Preise seiner Produkte erneut steigen könnten.