UK plant Rückkauf von Atomkraftwerken von Frankreichs EDF
Das Vereinigte Königreich führt Gespräche mit Frankreich über den Rückkauf von drei Atomkraftwerken vom französischen Konzern EDF, berichtet Politico. Die Gespräche betreffen die Anlagen Bradwell B, Heysham und Hartlepool. Endgültige Entscheidungen wurden noch nicht getroffen.
Die britische Regierung verhandelt mit Frankreich über den Rückkauf von drei Atomkraftwerken des staatlichen Energieriesen EDF, die sich im Vereinigten Königreich befinden, berichtet Politico. Die Gespräche hierzu fanden beim Gipfel der Internationalen Energieagentur in London statt, bei dem sich der britische Energieminister Ed Miliband und der französische Industrie- und Energieminister Marc Ferracci trafen.
Das Vereinigte Königreich plant, seine nuklearen Kapazitäten massiv auszubauen, um das Ziel der Netto-Null-Emissionen bis 2050 zu erreichen. Der britische Energieminister Ed Miliband betont, dass Kernenergie entscheidend ist, um stabile und saubere Energiequellen zu gewährleisten.
Die Briten planen, zur Erreichung dieses Ziels beispielsweise Verträge für den Bau von kleinen modularen Reaktoren (SMR) zu vergeben. Um diese Pläne zu verwirklichen, werden neue Standorte benötigt, und die drei diskutierten Anlagen sind eine natürliche Wahl.
Heysham und Hartlepool sollen bis 2030 stillgelegt werden, und Bradwell B bleibt unerschlossen. Alle drei Anlagen befinden sich im Vereinigten Königreich, sind jedoch im Besitz von EDF, einem Unternehmen, dessen einziger Aktionär der französische Staat ist. Ziel der Briten ist es, die Kontrolle über die zukünftige Entwicklung der Kernenergie im Land zu erlangen.
Herausforderungen und Chancen
Die Übernahme von Bradwell B könnte mit der Zahlung einer Entschädigung an das chinesische Unternehmen CGN verbunden sein, das derzeit das Gelände pachtet. Wylfa könnte für ein drittes Kraftwerk mit großer Kapazität neben Hinkley Point C und Sizewell C reserviert werden. Diese Entscheidungen könnten die Zukunft der britischen Kernenergie beeinflussen.
Auf den britischen Inseln wurde seit 1995 keine neue Atomanlage mehr gebaut. Es besteht das Risiko, dass der Bau des stark verzögerten Kraftwerks Hinkley Point C nicht vor 2031 abgeschlossen wird, und die Regierung erwägt noch immer die endgültige Investitionsentscheidung für das Schwesterkraftwerk Sizewell C.