TechnikUkraine warnt: Keine F-16-Aufnahmen ins Netz stellen

Ukraine warnt: Keine F‑16-Aufnahmen ins Netz stellen

Die ukrainischen Luftstreitkräfte veröffentlichten am 21. März einen Appell an die Bürger, keine Aufnahmen der neuen F-16-Kampfflugzeuge in sozialen Medien zu verbreiten. Sie betonten, dass selbst kurze Clips Russland wertvolle nachrichtendienstliche Informationen liefern könnten, die ihnen helfen würden, diese wertvollen Maschinen zu orten. Die F-16-Kampfflugzeuge sind eine wichtige Unterstützung für die ukrainischen Luftoperationen.

F-16-Kampfjets, Beispielbild
F-16-Kampfjets, Beispielbild
Bildquelle: © US-Verteidigungsministerium
Karolina Modzelewska

Die ukrainischen Luftstreitkräfte unterstreichen, dass sogar wenige Sekunden Videoaufnahme dem Feind entscheidende Daten liefern können. Russische Geheimdienste, bekannt für ihre fortschrittlichen Erkennungsfähigkeiten, könnten solche Informationen nutzen, um ihre Ziele präzise anzuvisieren, berichtet Bulgarian Military. Es ist bemerkenswert, dass sowohl die Ukraine als auch Russland Situationen erlebt haben, in denen Internetbeiträge militärische Standorte und Ausrüstung aufdeckten, was zu ernsten Konsequenzen führte.

Bilder und Videos könnten von ausländischen Diensten genutzt werden

Wie bereits berichtet, sind im Netz veröffentlichte Fotos und Videos für ausländische Geheimdienste eine Wissensquelle über die Verlegung von Truppen, die Bewegung bestimmter Einheiten, deren Anzahl, durchgeführte Aktivitäten oder die vorhandene militärische Ausrüstung. Zudem können von einem Foto oder einem Video sogenannte Metadaten extrahiert werden, hauptsächlich Informationen über die Zeit ihrer Aufnahme und GPS-Koordinaten. Daher sind Appelle zur Zurückhaltung bei dieser Art von Veröffentlichungen nichts Neues, insbesondere wenn es sich um so wertvolle Ausrüstung wie F-16-Kampfflugzeuge handelt.

Die Ukraine erhält weiterhin die versprochenen F-16-Kampfflugzeuge von westlichen Verbündeten. Die aktuelle Anzahl der Maschinen, die den Piloten übergeben wurden, ist nicht bekannt. Es ist jedoch erwähnenswert, dass die Niederlande die Lieferung von 24 Maschinen zugesagt haben, Dänemark 19 Kampfflugzeuge und Norwegen sechs bis 22 Kampfflugzeuge. Auch Belgien steht auf der Liste der Lieferanten, und insgesamt ist die Rede von bis zu 80 Flugzeugen, die die ukrainische Luftkampf- und Verteidigungsfähigkeit in der Luft stärken sollen.

F-16 in der Ukraine

Die Ukraine hat vor allem die Versionen F-16AM/BM Block 20 MLU (Mid-Life Update) erhalten, also Maschinen, die auf einen Standard modernisiert wurden, der dem F-16C/D Block 50/52 ähnelt. Diese Mehrzweckkampfflugzeuge haben eine tiefgreifende Modernisierung der Avionik, Radar- und elektronischen Kampfsysteme durchlaufen. Ihr Herzstück ist das Radar AN/APG-66(V)2 mit verbesserten Fähigkeiten zur Verfolgung von Luft- und Bodenzielen. Die Modernisierung umfasste auch das Cockpit – die Piloten können farbige Multifunktionsdisplays sowie nachtsichtkompatible Systeme nutzen.

Die an die Ukraine gelieferten F-16 können eine breite Palette von Luft-Luft-Raketen und präzisen Bomben tragen. Standardmäßig handelt es sich um amerikanische AIM-120 AMRAAM-Mittelstreckenraketen und AIM-9 Sidewinder für den Nahkampf. Die Kampfflugzeuge können außerdem JDAM-Bomben mit GPS-Leitsystem, AGM-154 JSOW-Gleitbomben und AGM-88 HARM-Luft-Boden-Raketen tragen, die auf die Bekämpfung gegnerischer Radargeräte spezialisiert sind.

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