Ukrainische Armee optimiert M120 Rak: Neue Taktik bringt Erfolg
Die Ukrainer schätzen die polnischen selbstfahrenden Mörser M120 Rak sehr und haben nach den anfänglichen Verlusten eine neue Taktik für ihren Einsatz entwickelt, die sehr gute Ergebnisse liefert.
Neue Taktiken bei der Nutzung der M120 Rak Einer inoffiziellen Information von Experten in Stalowa Wola zufolge haben die Ukrainer nach den anfänglichen Verlusten von mindestens zwei Exemplaren des M120 Rak-Systems eine neue Taktik entwickelt. Worin diese genau besteht, ist noch nicht bekannt, da die ukrainischen Nutzer keine Details preisgeben wollen. Sicher ist jedoch, dass die Mörser bei dieser Verwendung auf dem Schlachtfeld gut abschneiden. Daher sind sie daran interessiert, mehr davon zu erwerben.
Die Ukrainer erhielten 24 selbstfahrende Mörser M120 Rak basierend auf einer Entscheidung im April 2023, und die ersten Frontfotos erschienen im Dezember 2023. Die Raks, ebenso wie die Haubitzen Krab, wurden an den anspruchsvollsten Frontabschnitten eingesetzt. Ein Problem der aktuellen Version des Rak ist seine im Vergleich zu Haubitzen begrenzte Reichweite.
Es ist darauf hinzuweisen, dass die Geschichte der bisherigen Version des Rak in der HSW abgeschlossen wurde, da eventuelle zukünftige Bestellungen sich bereits auf das verbesserte Turmsystem beziehen werden, das auf dem Internationalen Verteidigungsindustriesalon 2024 vorgestellt wird. Es zeichnet sich unter anderem durch ein 32-Kaliber-Rohr sowie eine Ladevorrichtung mit einer Feuerrate von 10-12 Schuss pro Minute aus. Die Gesamtproduktion des M120 Rak-Systems umfasst 120 Exemplare und zwei Prototypen von Mörsern, 60 Kommandowagen, 45 Munitions- und 15 Wartungsfahrzeuge.
Der M120 Rak — moderner Mörser aus Polen mit enormem Potenzial
Der seit 2016 produzierte M120 Rak ist ein moderner selbstfahrender Mörser, der von HSW entworfen und auf das Radfahrgestell des Transporters KTO Rosomak montiert wurde. Doch das ist nicht alles, denn HSW hat auch eine Version auf dem Kettenfahrgestell Borsuk entwickelt.
Einer der Hauptvorteile des polnischen Mörsers ist sein modulares Turmsystem, das ein unabhängiges Modul darstellt, das auf verschiedenen Plattformen montiert werden kann. Dadurch kann er als festes Verteidigungselement oder auf Schiffen installiert werden, ähnlich wie es die Finnen im NEMO-System umgesetzt haben.
Das Herzstück des M120 Rak-Systems ist ein 120-mm-Mörser mit einem 25-Kaliber-Rohr und einer Ladevorrichtung, ausgestattet mit einem vollständigen Kommunikationsset. Ein entscheidendes Merkmal der selbstfahrenden M120 Rak-Mörser ist ihre Integration in das Feuerleitsystem TOPAZ, das Echtzeitinformationen über Ziele liefert, beispielsweise von FlyEye-Drohnen, und so fast sofortiges Angreifen erlaubt.
Der M120 Rak kann das Beschießen von Zielen binnen 30 Sekunden nach dem Anhalten beginnen und ist 15 Sekunden nach dem letzten Schuss wieder bereit zur Weiterfahrt. Die Reichweite des Systems hängt von den verwendeten Geschossen ab und liegt derzeit zwischen 7 und 12 Kilometern.
Der Rak kann bis zu acht Schüsse pro Minute abfeuern, was einen zügigen Verbrauch des an Bord befindlichen Vorrats von 46 Geschossen ermöglicht. Dies erlaubt den Betrieb in einem Umfeld von Artillerie-Radaren, in dem ein längerer Verbleib in einer Kampfposition gefährlich sein könnte. Allerdings stellen Drohnen eine Herausforderung dar, da sie auch bewegliche Ziele erfassen können.
Das Potenzial neuer Türme wurde beispielsweise während der MSPO 2024 vorgestellt, unter Nutzung reaktiver Panzerungselemente Pangolin von WITU und Platten mit Stacheln, die konzeptionell den deutschen Gummi-Keramik-Matten ähneln. In Kombination mit den ukrainischen Geheimnissen könnte dies einige der effektivsten oder zumindest besten selbstfahrenden Mörser weltweit hervorbringen.