TechnikUnbekannter König im Grab von Alexanders Familie entdeckt

Unbekannter König im Grab von Alexanders Familie entdeckt

Neue Forschungen enthüllen, dass das Skelett im Grab der Familie von Alexander dem Großen nicht zu seinem Vater, Philipp II., gehört. Analyseergebnisse deuten auf einen unbekannten makedonischen König hin.

Archäologisches Museum in Vergina, Grab des Königs von Makedonien Philipp II.
Archäologisches Museum in Vergina, Grab des Königs von Makedonien Philipp II.
Bildquelle: © Adobe Stock

Im Grab der Familie von Alexander dem Großen, bekannt als der Große Tumulus in Vergina (ehemals Hauptstadt von Makedonien, heute eine Stadt im Norden Griechenlands), wurde ein Skelett entdeckt, das früher Philipp II., dem Vater von Alexander, zugeschrieben wurde. Doch die neuesten Forschungen haben ergeben, dass die Überreste zu einem unbekannten makedonischen König gehören, der mindestens 20 Jahre vor der Ermordung von Philipp II. starb. Die Forschungsergebnisse wurden in der wissenschaftlichen Zeitschrift "Journal of Archaeological Science" veröffentlicht.

Alexander der Große wird als einer der herausragendsten Strategen der Geschichte angesehen. Sein Ruhm beruht auf den beeindruckenden Eroberungen, die er unternahm. In einem 11-jährigen Feldzug erreichte er sogar Zentralasien und das Industal. Zuvor hatten seine Armeen unter anderem auf den Gebieten Ägyptens Siege errungen.

Wer ist der mysteriöse König aus dem Grab?

Die Gräber, die in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurden, wurden 1977 entdeckt. Von Anfang an war klar, dass die Überreste nahen Verwandten von Alexander dem Großen gehörten. Dennoch benötigten Wissenschaftler fast fünfzig Jahre, um genau festzustellen, wer dort begraben wurde.

Der Große Tumulus in Vergina enthält Gräber von Mitgliedern der Argeadai-Dynastie, den Gründern des makedonischen Königreichs. Jahrelang glaubte man, dass in einem der Gräber Philipp II. zusammen mit seiner Frau Kleopatra und ihrem Kleinkind ruht. Doch neue Analysen, darunter Radiokarbondatierung und genetische Untersuchungen, weisen darauf hin, dass der erwachsene Mann zwischen 388 und 356 v. Chr. starb, was seine Identität als Philipp II. ausschließt.

Die neuesten Analysen der Wissenschaftler zeigten, dass der erwachsene Mann bei seinem Tod zwischen 25 und 35 Jahre alt war, während die ihn begleitende Frau im Alter von 18 bis 25 Jahren war. Außerdem wurden im Grab die Knochen von mindestens sechs Säuglingen gefunden, die aus der römischen Zeit stammten, von 150 v. Chr. bis 130 n. Chr. Die Wissenschaftler vermuten, dass die Eltern der verstorbenen Neugeborenen aus der römischen Zeit dieses Grab als Begräbnisstätte nutzten.

Was sind die weiteren Schlussfolgerungen der Forschungen?

Diese Entdeckung schließt die Möglichkeit aus, dass die jüngeren Bewohner des Grabes Kinder des ermordeten königlichen Paares waren. Die Forscher betonen, dass frühere Vorschläge, die Überreste gehörten Philipp II., seiner Frau Kleopatra und ihrem Kind, wissenschaftlich nicht gerechtfertigt sind.

Die Wissenschaftler spekulieren nicht über die Identität der im Grab beigesetzten erwachsenen Personen, doch aufgrund des Reichtums des Tumulus behaupten sie, dass der Mann eine Person von hohem Status gewesen sein muss, möglicherweise ein König, der in einem jungen oder mittleren Alter starb.

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