Ägypten rüstet auf: K9 Thunder gegen Kriegsschiffe im Einsatz
Ägypten hat sich, ähnlich wie Polen, entschieden, die Panzerhaubitzen K9 Thunder aus Südkorea zu kaufen. Diese werden jedoch nicht nur für den Standardgebrauch eingesetzt, sondern auch als Küstenartillerie gegen Kriegsschiffe verwendet. So funktioniert sie in diesem Modus:
Das Unternehmen Hanwha Aerospace hat die Fähigkeit der Bekämpfung von Überwasserschiffen hervorgehoben und einen eigenen Dieselmotor mit einer Leistung von 1000 PS entwickelt. Dies erlaubt den Export der Panzerhaubitzen K9 Thunder in bisher nicht zugängliche Märkte, da Deutschland die Möglichkeit hatte, deren Verkauf zu blockieren, weil in den hergestellten Panzerhaubitzen der MTU-Motor verwendet wurde.
In dem untenstehenden Testvideo ist zu sehen, wie die Panzerhaubitze K9 Thunder erfolgreich ein Überwasserschiff trifft. Diese Fähigkeit kann besonders nützlich sein, um eine Landung vom Meer aus abzuwehren.
K9 Thunder — Exportschlager Südkoreas
Ägypten hat im Februar 2022 etwa 200 Panzerhaubitzen K9 Thunder für etwa 1,7 Milliarden Dollar bestellt. Die ersten Exemplare werden in Korea hergestellt, aber die meisten sollen mit Beteiligung der lokalen Industrie in Ägypten produziert werden.
Die bestellten Exemplare sind die K9A1 Thunder, eine Modernisierung der seit 1999 produzierten K9 Thunder. Das Fahrzeug wiegt 47 Tonnen, basiert auf einem Kettenfahrgestell und ist mit einem Turm inklusive einer 155-mm-Kanone von 52 Kalibern Länge ausgestattet. Diese ermöglicht eine Feuerrate von 6 Schüssen pro Minute und den Einsatz von drei Schüssen im MRSI-Modus.
Diese Art Bewaffnung ist inzwischen Standard in der NATO, was es ermöglicht, Ziele in Entfernungen von 30 bis 31 km mit einfachen Geschossen vom Typ DM121 anzugreifen. Der Einsatz etwas teurerer Geschosse mit Gasgeneratoren erhöht diese Distanz auf etwa 40 bis 41 km.
Es ist auch möglich, Ziele auf Entfernungen von etwa 50 bis 60 km mit Geschossen mit Raketenzusatzantrieb vom Typ M549A1 zu bekämpfen. Sogar ungelenkte Munition kann zusammen mit einem guten ballistischen Computer in Kombination mit Radardaten ausreichend präzise sein.
Auf einen Laserstrahl gelenkte Geschosse — punktgenaue Präzision auch bei beweglichen Zielen
Mit der Verwendung von z.B. gelenkten Geschossen des Typs Vulcano GLR ist es möglich, Objekte aus einer Entfernung von bis zu 80 km mit punktgenauer Präzision zu bekämpfen, wenn die Variante mit einem selbstzielenden Kopf auf einen reflektierten Laserstrahl genutzt wird.
Dieser Geschosstyp ist besonders nützlich, da er in Zusammenarbeit mit Drohnen ein punktgenaues Treffen auch beweglicher Ziele ermöglicht. Im Falle von Ägypten wird höchstwahrscheinlich die M712 Copperhead Munition verwendet.
Diese Geschosse stammen aus der Zeit des Kalten Krieges, sind mit einem Sprengkopf ausgestattet und enthalten etwa 7 kg Sprengstoff. Ihre Reichweite bei älteren Geschützen betrug maximal 16 km, aber bei Kanonen mit einer Länge von 52 Kalibern hat sich die maximale Flugweite auf 30 km erhöht. Dadurch können beispielsweise Landungstruppen effektiv bekämpft werden, bevor sie das Ufer erreichen.