NachrichtenAnschlag in Magdeburg: Polizei wusste Wochen zuvor Bescheid

Anschlag in Magdeburg: Polizei wusste Wochen zuvor Bescheid

Es kommen neue Informationen über den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg am Freitag ans Licht, bei dem fünf Personen ihr Leben verloren. Es hat sich herausgestellt, dass die deutsche Polizei bereits einige Wochen vor dem Angriff Kontakt mit dem Attentäter hatte. Zudem, so berichtet Radio ZET, wurde im Auto des Attentäters sein Testament gefunden.

Im Auto des Attentäters wurde ein Testament gefunden.
Im Auto des Attentäters wurde ein Testament gefunden.
Bildquelle: © Getty Images | Craig Stennett

Beim Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg am Freitag, dem 20. Dezember, kamen fünf Personen ums Leben, darunter ein 9-jähriger Junge. Gestern meldeten deutsche Medien, dass die Zahl der Verletzten nach dem Angriff auf 235 gestiegen ist. Weitere Betroffene suchen weiterhin Krankenhäuser auf.

Die Ermittlungen zu dem Anschlag laufen. Der Täter ist der Psychologiedoktor Taleb Abdul Dschawad – ein 50-jähriger in Saudi-Arabien geborener Mann, der seit 2006 in Deutschland lebt. Der Hauptstaatsanwalt von Magdeburg, Horst Walter Nopens, wies darauf hin, dass das Motiv des Mannes Unzufriedenheit mit der Behandlung von Flüchtlingen aus Saudi-Arabien in Deutschland gewesen sein könnte.

Dschawad befindet sich derzeit in Untersuchungshaft – er wurde direkt nach dem Angriff festgenommen. Jetzt kommen neue Informationen über ihn ans Licht. Es hat sich herausgestellt, dass der Arzt schon seit einiger Zeit die Aufmerksamkeit der Behörden auf sich gezogen hatte.

Testament im Auto von Taleb A

Die sachsen-anhaltische Innenministerin Tamara Zieschang, zitiert von der dpa, teilte mit, dass die deutsche Polizei bereits im September 2023 mit Dschawad Kontakt hatte. Der Mann wurde damals in einem Polizeirevier im Salzlandkreis (Sachsen-Anhalt) vernommen. Die zweite Vernehmung fand einige Wochen vor dem Anschlag, im Oktober 2023, statt, diesmal am Arbeitsplatz des Täters.

Radio ZET berichtet, unter Berufung auf Informationen, die am Montag von der deutschen Wochenzeitung "Spiegel" übermittelt wurden, dass die Ermittler im Auto des Täters (er mietete einen BMW über eine Woche vor dem Anschlag) sein Testament fanden. Darin schrieb er, dass sein gesamtes Vermögen nach seinem Tod dem Deutschen Roten Kreuz zugutekommen soll. Laut der Zeitung enthielt der Text keine politischen Botschaften.

Die Tragödie in Magdeburg hat ganz Deutschland erschüttert. Einige Politiker fordern erweiterte Befugnisse für Sicherheitsbehörden, um die Bürger besser zu schützen. Der Leiter der Magdeburger Polizei, Tom-Oliver Langhans, teilte mit, dass der Täter etwa drei Minuten fuhr, bevor er gestoppt wurde.

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