Dänemark: Neue F‑35-Kampfjets trotz Lieferverzögerungen angekommen
Dänemark hat vier weitere F-35-Kampfflugzeuge erhalten, was bedeutet, dass über die Hälfte der bestellten Flotte nun vor Ort ist. Welches Flugzeugmodell haben sie gewählt?
Dänemark hat vier neue F-35-Kampfflugzeuge empfangen, was bedeutet, dass sich über die Hälfte der bestellten Flotte dieser Flugzeuge bereits auf dänischem Boden befindet. Die Lieferung war aufgrund von Problemen des Herstellers Lockheed Martin bei der Implementierung eines Software-Updates für die Flugzeuge verzögert.
Laut dem Portal Defense News sind die neuen Kampfflugzeuge dem Jagdgeschwader auf dem Stützpunkt Skrydstrup beigetreten. Damit ist die Zahl der gelieferten F-35-Maschinen auf 15 gestiegen, wie das dänische Verteidigungsministerium in einer Erklärung am Freitag mitteilte.
Dänemark hat insgesamt 27 Flugzeuge in der F-35A-Version für drei Milliarden Dollar bestellt, von denen sechs auf der Luke Air Force Base in Arizona zu Trainingszwecken stationiert sind. Die letzten sechs bestellten Flugzeuge sollen bis Ende 2026 geliefert werden.
"Die Ankunft der vier Flugzeuge gestern ist ein weiterer Schritt in Richtung der Erreichung der operativen Kapazität der F-35", sagte Generalmajor Jan Dam, Kommandant der Königlich Dänischen Luftwaffe.
Softwareprobleme und neue geopolitische Situation
Die Flugzeuglieferungen waren im letzten Jahr aufgrund von Problemen mit dem sogenannten Technology Refresh 3, kurz TR-3, verzögert. Dies zwang Dänemark, die entstandene Lücke im Lieferzeitplan zu schließen, indem es die damalige Flotte von vier Exemplaren um Trainingsmaschinen aus den USA erweiterte.
Dänemark benötigte diese Maschinen, da der Prozess des Rückzugs der Flugzeuge F-16A/B MLU nach Plan verläuft, der das Ende der Ära der F-16-Flugzeuge in der dänischen Luftwaffe bis Ende 2025 vorsieht. Es ist auch erwähnenswert, dass einige der zurückgezogenen Maschinen bereits in der Ukraine im Einsatz sind.
Hinzu kommt die Frage der Drohungen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump in Bezug auf das dänische autonome Gebiet Grönland. Dennoch sagte Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen im März der Zeitung "Borsen", dass er weitere F-35-Kampfflugzeuge bestellen möchte. Er behauptet, dass Dänemark zu klein ist, um mehrere Typen von Kampfflugzeugen zu betreiben.
F-35 - der schwer zu entdeckende Nachfolger der F-16
Die F-35 ist ein modernes Mehrzweckflugzeug, das mit Stealth-Technologie entwickelt wurde. Ursprünglich sollte es eine schlagkräftige Ergänzung zum F-22 Raptor sein, aber im Laufe der Zeit entwickelte sich das F-35-Projekt zu einem vielseitigen Flugzeug. Bisher wurden drei Versionen des Flugzeugs entwickelt: F-35A (die am häufigsten genutzte Landversion), F-35B, die vertikal starten und landen kann, und F-35C, die für den Einsatz auf Flugzeugträgern ausgelegt ist.
Einer der Hauptvorteile der F-35A, neben ihrer geringen Radarerfassbarkeit, ist der fortschrittliche Satz von Sensoren. Dieser umfasst das AN/APG-81-Radar oder seine neuere Version AN/APG-85 mit einer aktiven elektronischen Abtastantenne (AESA).
Darüber hinaus ist das Flugzeug mit dem AN/AAQ-37 EODAS-System ausgestattet, das aus sechs Infrarotsensoren besteht und eine vollständige 360-Grad-Rundumüberwachung ermöglicht. Diese Eigenschaft ist weltweit nur bei sehr wenigen Maschinen verfügbar und ermöglicht die Erkennung von Objekten sowie die präzise Zielerfassung, selbst wenn diese sich hinter dem Flugzeug befinden.
Wie jede Maschine hat auch die F-35A gewisse Einschränkungen. Eine davon ist die begrenzte Kapazität der internen Waffenkammern, die maximal sechs gelenkte Luft-Luft-Raketen vom Typ AIM-120 AMRAAM oder zwei Bomben vom Typ B61-12 oder JDAM-ER aufnehmen können. Es besteht die Möglichkeit, zusätzliche Bewaffnung an sechs Pylonen unter den Flügeln zu tragen, was jedoch die Stealth-Eigenschaften negativ beeinflusst.
Eine weitere Einschränkung ist die maximale Fluggeschwindigkeit von Mach 1,6 sowie das Fehlen der Fähigkeit, Überschallgeschwindigkeit ohne Nachbrenner, bekannt als Supercruise, zu erreichen. Diese Geschwindigkeit verhindert eine effektive Reichweitensteigerung, z. B. von Luft-Luft-Raketen.