Estland stoppt russischen "Schattenflotten"-Tanker Kivala
Die estnische Marine hat im Baltikum einen Tanker namens Kivala in ihren Hoheitsgewässern festgesetzt. Das Schiff fuhr ohne Flagge und gehörte wahrscheinlich zur russischen "Schattenflotte".
Am Freitagmorgen führte die estnische Marine eine Operation zur Festsetzung des Tankers Kivala in der Ostsee durch. Wie Kommandant Ivo Värk mitteilte, war das Ziel der Festsetzung, die Dokumente und den rechtlichen Status des Schiffes zu überprüfen. Die Operation, wie er betonte, steht nicht im Zusammenhang mit der Beschädigung kritischer Infrastruktur.
Ansteigende Zahl von Schiffen ohne Papiere
Veiko Kommusaar, der Leiter des estnischen Grenzschutzes, bemerkte, dass im letzten Jahr viele Schiffe ohne Papiere in der Ostsee aufgetaucht sind. Man kann mit Sicherheit sagen, dass sie Teil der russischen "Schattenflotte" sind, fügte Kommusaar hinzu.
Die Operation zur Festsetzung des Tankers Kivala, der vom Hafen Sikka in Indien zum Hafen Ust-Luga in Russland unterwegs war, begann am Donnerstagabend. Das Schiff wurde am Morgen festgesetzt, als es in die estnischen Hoheitsgewässer einfuhr. Derzeit liegt das Schiff in der Muuga-Bucht vor Anker, und es befinden sich zwei Kriegsschiffe neben ihm.
Sanktionen und fehlende Flagge
Der Tanker Kivala unterlag aufgrund früherer illegaler Aktivitäten Sanktionen. Das Schiff führte keine Flagge, was gegen internationale Vorschriften verstößt. Die estnischen Behörden nutzten ihr Recht, das Schiff zur Kontrolle festzusetzen.
Bei der Festsetzung wurden der technische Zustand, die Versicherung und die Dokumente der Besatzung überprüft. An der Operation war auch ein Hubschrauber beteiligt. An Bord befinden sich 24 Besatzungsmitglieder, darunter ein Kapitän aus China, der mit den estnischen Behörden kooperiert. Die übrigen Besatzungsmitglieder sind wahrscheinlich Staatsbürger von Myanmar.
Laut dem ukrainischen Portal WarSanctions ist die Kivala Teil der russischen "Schattenflotte", die mit dem Export von russischem Erdöl in Drittländer befasst ist. Besitzer und Betreiber des Schiffes wechseln häufig, um Verbindungen zu Russland zu verbergen.