TechnikGrönland fällt unter Zuständigkeit des US-Nordkommandos

Grönland fällt unter Zuständigkeit des US‑Nordkommandos

Laut Informationen, die der Dienst Politico erhalten hat, wird das Pentagon bald einen Wechsel des Kommandos bekannt geben, das die Kontrolle über Grönland ausübt. Derzeit wird diese Rolle vom Europäischen Kommando (EUCOM) wahrgenommen; jedoch soll die Aufsicht über die Insel an das Nordkommando der USA (NORTHCOM) übergehen.

Besuch des amerikanischen Vizepräsidenten in der auf Grönland gelegenen, amerikanischen Basis Pituffik
Besuch des amerikanischen Vizepräsidenten in der auf Grönland gelegenen, amerikanischen Basis Pituffik
Bildquelle: © Getty Images | Pool

Die Entscheidung des Pentagon, Grönland dem Nordkommando zu unterstellen, ändert nichts an der dänischen Gerichtsbarkeit über die Insel. Trotz Donald Trumps Erklärung, Grönland an die USA anschließen zu wollen, handelt es sich derzeit in erster Linie um eine interne organisatorische Änderung des Pentagon.

Das US-Militär ist weltweit im Einsatz und unterhält rund 750 Stützpunkte in über 80 Ländern außerhalb des eigenen Staatsgebiets. Um die Kontrolle über diese komplexe globale Präsenz effizienter zu gestalten, hat das Pentagon die Erde in sechs Zuständigkeitszonen aufgeteilt, die jeweils einem regionalen Kommando unterstellt sind.

Diese sind das Europäische, Mittlere, Afrikanische, Pazifik-, Südliche und Nördliche Kommando. Daneben existieren auch vier Kommandos, die global tätig sind – die Kombinierten Kräfte, die Spezialkräfte, das Transport- und das strategische Kommando –, sowie das für Operationen außerhalb der Erde zuständige Raumkommando.

Die Änderung der Zuordnung Grönlands bedeutet, dass das Europäische Kommando (EUCOM) die Kontrolle über die amerikanischen Truppen auf der Insel verliert und diese an das Nordkommando (NORTHCOM) übergibt. In Zukunft könnte dies unter anderem erleichtern, die Insel durch das Abwehrsystem Goldene Kuppel zu schützen.

Dänische Gerichtsbarkeit über Grönland

Seit einem internationalen Abkommen Mitte des 20. Jahrhunderts sind US-Soldaten dauerhaft auf der grönländischen Basis Pituffik stationiert. Dänemark zeigt jedoch fortlaufend, dass es selbst in der Lage ist, den hohen Norden zu sichern – unter anderem durch die Spezialeinheit Sirius. Diese arktische Patrouille überwacht mit Hundeschlitten die Küsten Grönlands und erreicht auch die abgelegensten Gebiete der Insel.

Aufgrund der extremen Wetterbedingungen sind die Soldaten der Patrouille Sirius unter anderem mit M1917 Enfield-Gewehren bewaffnet. Diese vor über 100 Jahren entwickelte Waffe hat sich im Gegensatz zu moderner Ausrüstung selbst bei extremem Frost als zuverlässig erwiesen.

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