Indien kauft 26 Rafale-Jets für 7,5 Milliarden US‑Dollar (6,6 Milliarden Euro)
Indien hat mit Frankreich einen Rekordvertrag im Wert von 7,5 Milliarden US-Dollar (6,6 Milliarden Euro) unterzeichnet, der die Lieferung von Rafale-Marineflugzeugen sowie Unterstützung im Betrieb und ein Modernisierungspaket für die bereits bestehenden 36 Maschinen umfasst. Hier präsentieren wir die Hintergründe dieses Vertrags und die Leistungsfähigkeit der Rafale-Flugzeuge.
Laut dem Portal Naval News hat Indien eine Vereinbarung mit Frankreich über den Erwerb von 26 Rafale-Marineflugzeugen getroffen. 22 Stück werden die einsitzige Rafale-M-Version sein und vier die zweisitzige DH-Version, die jedoch ausschließlich vom Land aus operieren werden. Dies stellt eine Einschränkung dar, da die einst geplante zweisitzige Marineversion Rafale N wegen Budgetbeschränkungen nicht entwickelt wurde.
Darüber hinaus umfasst das größte Abkommen in der Geschichte zwischen Indien und Frankreich ein Paket bestehend aus Waffen, Ersatzteilen, Wartungspaketen und Upgrades für die 36 Rafale-Flugzeuge, die derzeit von der indischen Luftwaffe betrieben werden. Die Lieferung der Rafale-Marineflugzeuge soll in den Jahren 2028-2030 erfolgen, und das erste Modell für Indien wird innerhalb von 18 Monaten vorgestellt werden.
Die französischen Rafale M werden nicht ersetzt, sondern als Ergänzung zu den MiG-29K-Flugzeugen betrachtet, die gemäß den Plänen Indiens noch bis in die 2040er Jahre im Dienst bleiben sollen. Berichten zufolge ist es möglich, dass Indien weitere Rafale-Flugzeuge beschaffen wird.
Rafale M – die Marineversion des französischen Erfolgsmusters
Die Rafale M ist die Marineversion des in den 1990er Jahren eingeführten Rafale-Flugzeugs, das 2001 in Dienst gestellt wurde. Bisher wurde diese Variante ausschließlich von Frankreich genutzt, Indien wird nun der zweite Nutzer sein.
Die Marineversion M unterscheidet sich von der Landversion C am leichtesten dadurch, dass sie nur 13 Waffenstationen besitzt, da an einem Platz ein Fanghaken für das auf Flugzeugträgern verwendete Bremssystem angebracht ist. Die Änderungen sind jedoch umfassender, beispielsweise sind der Flugzeugrahmen und das Fahrwerk der Version M deutlich robuster als bei der Landversion.
Ein großer Vorteil ist auch die 95-prozentige Übereinstimmung der Ersatzteile mit der Landversion (C), was die Logistik erheblich erleichtert und im Bedarfsfall den Austausch von Lagerbeständen der Land- und Marinefliegerei ermöglicht.
Im Kampf erprobt, unter anderem während der Operationen in Syrien, zeichnet sich die Rafale durch hervorragende Manövrierfähigkeit und fortschrittliche Sensorsysteme aus, einschließlich IRST und einem modernen Radar mit aktiver elektronischer Abtastung. Dieses Flugzeug kann über 9 Tonnen Bewaffnung tragen, was in Kombination mit einem umfangreichen Arsenal enorme Möglichkeiten bietet.
Ein Arsenal für jede Gelegenheit
Die Optionen umfassen moderne Luft-Luft-Raketen mit großer Reichweite vom Typ Meteor, Luft-Luft-Raketen mit kurzer/mittlerer Reichweite vom Typ MICA (wie RF-radar- oder IIR-wärmegeführte Versionen), Anti-Schiffs-Raketen vom Typ AM 39-Exocet, Marschflugkörper Storm Shadow/SCALP-EG, gelenkte Bomben AASM Hammer und ausschließlich für Frankreich verfügbare ASMP-A-Raketen mit nuklearem Sprengkopf.
Dieses beeindruckende Arsenal erhöht die Kampffähigkeit der Rafale erheblich, auch wenn sie nicht in Stealth-Technologie ausgeführt ist. In Kombination mit der relativ liberalen Exporthaltung Frankreichs im Vergleich zu den USA, die oft die Einhaltung bestimmter außenpolitischer Vorgaben erfordert, wird die Rafale zu einer Wahl für viele Staaten, die unabhängig von amerikanischem Einfluss bleiben und gleichzeitig bessere Ausrüstung als die russische verfügen möchten.