TechnikIndiens Luftwaffe: 40 neue Rafale-Jets für gesteigerte Schlagkraft

Indiens Luftwaffe: 40 neue Rafale-Jets für gesteigerte Schlagkraft

Indien plant den Kauf von 40 zusätzlichen Rafale-Flugzeugen, um seine Luftstreitkräfte zu stärken. Wir beleuchten die Hintergründe der indisch-französischen Zusammenarbeit sowie die Leistungsfähigkeit dieser Maschinen.

Ein indisches Luftwaffen-Rafale während einer Übung.
Ein indisches Luftwaffen-Rafale während einer Übung.
Bildquelle: © Getty Images | NurPhoto

Laut dem Portal BharatShakti plant Indien den Erwerb von 40 zusätzlichen Rafale-Kampfflugzeugen von Frankreich im Rahmen eines zwischenstaatlichen Abkommens. Dieser Prozess soll parallel zu dem für 26 marine Varianten des Rafale-M laufenden Vertrag vorangetrieben werden, der Ende April 2025 während des Besuchs des französischen Verteidigungsministers unterzeichnet werden soll.

Die Gespräche zwischen Indien und Frankreich sollen neben den Rafale-Flugzeugen auch die Motoren für das indische Hubschrauberprogramm umfassen. Es ist bemerkenswert, dass Indien in den letzten Jahren zunehmend von Waffenimporten aus Russland zu solchen aus Frankreich und Israel übergegangen ist. Dies ist vermutlich eine Folge des Rückgangs der russischen Position im internationalen Waffenhandel sowie des regionalen Wettbewerbs Indiens mit China und Pakistan und wird sich voraussichtlich weiter verstärken.

Indische Luftwaffe — Nachfrage nach Flugzeugen übersteigt das Angebot deutlich

Die indischen Luftstreitkräfte, die derzeit mit 31 Staffeln statt der genehmigten 42 operieren, sehen die Notwendigkeit, ihre Beschaffungsmöglichkeiten für Kampfflugzeuge zu beschleunigen. In diesem Jahr betonte Luftmarschall AP Singh die Dringlichkeit, jährlich 35 bis 40 neue Kampfflugzeuge zu beschaffen, um die Ausmusterung älterer Maschinen zu kompensieren.

Derzeit setzen die indischen Luftstreitkräfte (Bhartiya Vāyu Senā) stark modifizierte Su-30-MKI-Versionen (über 200 Flugzeuge) sowie 36 Rafale-Flugzeuge ein. Der Rest der Flotte besteht aus älteren Mirage 2000, trägergestützten MiG-29K sowie den inzwischen sehr veralteten MiG-21 und SEPECAT Jaguar. Die Lieferungen des Nachfolgers, des lokal entwickelten Flugzeugs HAL Tejas, haben sich mehrmals verzögert. Bis 2024 wurden lediglich vier Einheiten geliefert, was Indien zwingt, die Lücke durch importierte Maschinen zu schließen.

Rafale — ein im Kampf erprobtes Flugzeug aus Europa

Der Rafale ist ein im Kampf in Syrien, Libyen und Mali erprobtes Mehrzweckflugzeug, das bei den Piloten der indischen Luftstreitkräfte sehr beliebt ist. Daher ist der Wunsch, eine größere Anzahl dieser Maschinen zu beschaffen, die zudem zu 95 % mit den Marineflugzeugen kompatibel wären, nicht überraschend.

Der Rafale zeichnet sich durch hervorragende Manövrierfähigkeit sowie eine Vielzahl fortschrittlicher Sensoren aus, darunter ein IRST-System und ein modernes Radar mit AESA-Technologie (aktives elektronisches Scanning). Außerdem kann er über 9 Tonnen Bewaffnung an 14 oder 13 Pylonen transportieren (die Marineversion hat einen weniger).

Das Arsenal umfasst fortschrittliche weitreichende Luft-Luft-Raketen vom Typ Meteor, Luft-Luft-Raketen mit kurzer bis mittlerer Reichweite vom Typ MICA (mit Radar- oder Infrarotsuchkopf), Anti-Schiffs-Raketen AM39 Exocet, Marschflugkörper Storm Shadow/SCALP-EG, gelenkte Bomben AASM Hammer sowie ASMP-A mit nuklearem Sprengkopf. Die letzte Option ist jedoch ausschließlich Frankreich vorbehalten.

Dieses leistungsfähige Arsenal kann die Einsatzmöglichkeiten erheblich erweitern, auch wenn die Rafale nicht in Stealth-Technologie gefertigt ist. Beispielhaft sind die AASM Hammer-Bomben, die Angriffe auf Ziele in einer Entfernung von bis zu 15 km selbst bei Abwurf aus niedriger Höhe ermöglichen, sowie die Luft-Luft-Raketen MBDA Meteor, die Reichweiten von bis zu 200 km erreichen können.

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