NachrichtenNATO-Manöver in Hamburg: Großer Logistiktest ohne USA?

NATO-Manöver in Hamburg: Großer Logistiktest ohne USA?

Deutschland bereitet sich auf große NATO-Übungen in Hamburg vor, die im September stattfinden sollen, um sich auf einen möglichen Angriff durch Russland vorzubereiten. "Die Bedrohung ist real. Schon heute erleben wir Angriffe auf unsere Infrastruktur", sagt Hauptmann Kurt Leonards.

Die Deutschen bereiten sich auf einen russischen Angriff vor. Manöver beginnen.
Die Deutschen bereiten sich auf einen russischen Angriff vor. Manöver beginnen.
Bildquelle: © PAP | Bo Amstrup

Vor dem Hintergrund wachsender Forderungen in Deutschland nach Aufrüstung und Vorbereitung auf einen möglichen Konflikt mit Russland werden sich die kommenden NATO-Übungen in Hamburg auf schnelle Truppenverlegungen konzentrieren, möglicherweise ohne die Beteiligung der USA.

Deutschland bereitet sich auf einen möglichen Angriff vor: Manöver beginnen

Um sich auf einen potenziellen Angriff durch Russland vorzubereiten, werden großangelegte Übungen der Bundeswehr ab dem 25. September in Hamburg stattfinden, so berichtet der "Bild"-Dienst. Militärisches Personal wird in der Stadt stationiert, und Transporteinheiten, mobile Krankenhäuser sowie Hubschrauber sollen zum Einsatz kommen.

Im Rahmen der Manöver "Red Storm Bravo" müssen NATO-Truppen zügig von Westeuropa an die östliche Flanke verlegt werden, einschließlich der baltischen Staaten und Polen. Hamburg spielt dank seines strategischen Hafens eine Schlüsselrolle als logistisches Zentrum. Laut einigen Berichten könnten insgesamt 800.000 Personen an den Übungen teilnehmen.

Hauptmann Kurt Leonards von der Bundeswehr hebt hervor, dass sich die aktuelle Situation von der Zeit des Kalten Krieges unterscheidet, als Deutschland als potenzielles Kriegsgebiet galt. Heute dient es als Rückzugsgebiet für die Stationierung von NATO-Streitkräften.

Teilnahme der USA an den Übungen?

Die Berichte der "Bild" folgen auf einen Artikel der schwedischen Zeitung "Expressen", die darüber informiert hat, dass die Verbündeten benachrichtigt wurden, die USA würden ab 2025 nicht mehr an der Planung von NATO-Militärübungen in Europa teilnehmen. Doch die amerikanische Militärpublikation "Stars and Stripes" berichtet, dass die NATO auch weiterhin Übungen mit US-Beteiligung in der Gegenwart und Zukunft plant.

"Die Bedrohung ist real. Schon heute erleben wir Angriffe auf unsere Infrastruktur", sagt Leonards und verweist auf Vorfälle wie Spionage, ein Feuer in einem Stahlwerk und ein geplantes Attentat auf einen Manager von Rheinmetall.

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