Rückkehr der F‑35A: NATO verstärkt Präsenz in Estland
Die NATO-Mission Baltic Air Policing ist auf den estnischen Flughafen Ämari zurückgekehrt. Dort war im Rahmen von Übungen die größte Flotte von F-35A-Flugzeugen in ihrer Geschichte stationiert.
Die NATO hat auf ihrem Kanal auf X (dem ehemaligen Twitter) Fotos von Übungen zur Interoperabilität des kürzlich renovierten Flughafens Ämari veröffentlicht. Diese Übungen wurden mit dem derzeit dort stationierten niederländischen Kontingent von vier F-35A-Flugzeugen durchgeführt, für den Fall, dass weitere Maschinen eintreffen sollten.
Die Fotos zeigen auch Übungen bei der Ankunft von vier weiteren niederländischen F-35A-Flugzeugen vom Flughafen Leeuwarden. Dadurch wurde die Flotte der F-35A-Flugzeuge am Flughafen Ämari auf acht erhöht, was bisher ein Rekord für diesen Flugzeugtyp in Estland ist.
F-35A - moderner Nachfolger des bewährten F-16
Die F-35A Lightning II ist ein moderner Mehrzweckjäger, der mit Technologien zur Reduzierung der Radarsichtbarkeit entwickelt wurde. Ursprünglich war geplant, dass er als Angriffsjäger den F-22 Raptor ergänzen sollte, der sich auf die Lufthoheit spezialisiert. Im Laufe der Zeit wurde dem Projekt F-35A jedoch ein universellerer Charakter verliehen.
Einer der Hauptvorteile der F-35A, neben den Stealth-Eigenschaften, die ihre Entdeckung durch Radar erschweren, ist das fortschrittliche Sensorsystem. Es umfasst das Radar AN/APG-81 oder seine modernere Version AN/APG-85 mit einem aktiven elektronischen Abtastarray (AESA).
Darüber hinaus ist das Flugzeug mit dem AN/AAQ-37 EODAS-System ausgestattet, das mit sechs Infrarotsensoren ein vollständiges 360-Grad-Sichtfeld bietet, einschließlich der passiven Erkennung von beispielsweise Raketen. Dies ermöglicht die Erkennung und Verfolgung von Zielen, auch wenn sie sich hinter dem Flugzeug befinden.
F-35A - Flugzeug mit begrenzter Bewaffnungskapazität
Trotz zahlreicher Vorteile hat die F-35A auch einige Einschränkungen. Dies betrifft die Kapazität ihrer internen Waffenschächte, die maximal sechs AIM-120 AMRAAM-Luft-Luft-Raketen oder zwei B61-12- oder JDAM-ER-Bomben aufnehmen können. Es besteht die Möglichkeit, zusätzliche Bewaffnung auf sechs externen Pylonen anzubringen, aber dann verschwinden alle Vorteile der Stealth-Technologie.
Ein weiteres Limit ist die maximale Geschwindigkeit, die die F-35A erreichen kann, nämlich Mach 1,6 (ca. 1.975 km/h), und die Unfähigkeit, Überschallgeschwindigkeit ohne Nachbrenner zu erreichen. Dies schränkt die effektive Reichweite von beispielsweise Luft-Luft-Raketen erheblich ein.