Ukrainische MiG‑29 im Duell: Französische Bomben als Trumpf
Die Überreste der ukrainischen Luftwaffe führen Operationen gegen die russischen Streitkräfte durch, indem sie fortschrittliche westliche Waffen einsetzen. Eines der nützlichsten Werkzeuge für die Ukraine sind die französischen Gleitbomben AASM Hammer. Wir erklären, was ihr Geheimnis ist.
Die AASM Hammer Bomben werden meistens von MiG-29 Flugzeugen abgeworfen, obwohl sie auch von Su-27 und Su-25 Flugzeugen getragen werden können. Unten kann man den Moment des Abwurfs einer AASM Hammer Bombe und die Auswirkungen des Angriffs auf einen russischen Kommandopunkt im Dorf Lubymiwka in der Region Cherson sehen.
MiG-29-Flugzeuge und französische Gleitbomben AASM Hammer — ein tödliches Tandem
Die Ukrainer verfügen derzeit über einige kürzlich erhaltene F-16-Flugzeuge und die Überreste der MiG-29-Flotte, die durch Maschinen aus Polen und der Slowakei substanziell modernisiert wurden. Aus diesem Grund sind dies die am häufigsten für Kampfaufgaben eingesetzten Flugzeuge.
Die Ukrainer setzen gerne amerikanische GBU-39 SDB Bomben oder die französischen AASM Hammer ein. Konzeptionell sind dies Gleitbomben, die den amerikanischen JDAM-ER sehr ähnlich sind, jedoch mit typisch französischen Ergänzungen.
Statt nur ein GPS-Lenkmodul und einen neuen Heckabschnitt mit ausklappbaren Flügeln zur gewöhnlichen Mk 82/83/84 Fliegerbombe hinzuzufügen, die jeweils 250, 500 und 1.000 kg wiegt, haben sie einen zusätzlichen Raketenbooster hinzugefügt. Dadurch kann die AASM Hammer Bombe auch bei niedrigem Flug effektiv eingesetzt werden, was bei JDAMs und ähnlichen Lösungen nicht möglich ist.
Normalerweise hätte eine unter solchen Umständen abgeworfene Gleitbombe nur eine Reichweite von wenigen Kilometern. Bei der französischen Lösung beträgt die Reichweite jedoch etwa 15 km. Das ermöglicht dem Flugzeug, Ziele anzugreifen, die von Systemen wie dem Pantsir-S1 außerhalb ihrer Reichweite geschützt werden.
Dies ist ein großer Vorteil, da die deklarierte Reichweite von über 70 km für gleitende JDAM-ER Bomben nur bei Abwurf aus über 10 km Höhe erreicht wird, wobei ein Flugzeug in dieser Höhe für die Radare der S-300/400 Luftabwehrsysteme gut sichtbar ist. Die einzige Verteidigungsmöglichkeit ist der Flug in niedriger Höhe aufgrund des sogenannten Radarhorizonts, der die Erkennungsreichweite von Bodenkampfradaren auf etwa 40 km reduziert.
Punktgenaue Präzision unter allen Bedingungen — breite Auswahl an Lenkmethoden
Französische Bomben bieten eine Treffgenauigkeit von bis zu 1 Meter, was sie sehr effektiv auch gegen sich bewegende Ziele macht. Dies wird durch einige der möglichen Lenkmethoden ermöglicht, die vielen ausländischen Konkurrenten nicht zur Verfügung stehen.
Die Basis ist ein Lenkmodul, das auf Trägheits- und Satellitennavigation basiert und nur stationäre Ziele treffen kann. Dies ist die kostengünstigste Option, die jedoch in ihrer Präzision durch elektronische Kampfsysteme beeinträchtigt werden kann. Es sei jedoch angemerkt, dass z.B. eine Abweichung von einigen zehn Metern bei der 1.000 kg Variante im Gegensatz zu kleineren Sprengköpfen nicht so problematisch ist.
Zwei andere Optionen sind bereits unempfindlich gegen Störsender. Die erste ist die klassische Lenkung der Bombe auf den reflektierten Laserstrahl, wobei das Problem die Notwendigkeit ist, dass das Flugzeug oder z.B. eine Drohne das Ziel bis zum Einschlag der Bombe beleuchten muss, auch bei sich bewegenden Zielen.
Die beste, aber auch teuerste Option ist die zweite Lenkungsmethode, die auf einem elektro-optischen Suchkopf basiert, der das thermische Bild des Ziels erfasst. Der Suchkopf sucht selbstständig nach einem mit den gespeicherten Daten übereinstimmenden Objekt und greift dann an. Dies ist also eine "Feuer-und-Vergiss"-Option, die dem Piloten ermöglicht, das gefährliche Gebiet sofort nach dem Abwurf der Bombe zu verlassen. Diese Bomben aus Frankreich sind die einzige Waffe dieser Art im Arsenal der ukrainischen Luftwaffe und haben ihre Wirksamkeit schon mehrfach bewiesen.