Terroranschlag in Österreich: Syrischer Migrant stoppt Landsmann und verhindert weiteres Blutvergießen
Villach ist eine Stadt mit 65.000 Einwohnern im Südosten Österreichs. Am Sonntag, den 16. Februar, ereignete sich dort ein tragischer Vorfall. Ein syrischer Angreifer, bewaffnet mit einem Messer, griff auf offener Straße Passanten an. Ein anderer syrischer Migrant griff ein und verhinderte rechtzeitig weiteres Blutvergießen. Für seine mutige Tat wird er nun als Held gefeiert.
Das Opfer des Angriffs am Sonntag war ein 14-jähriger Junge, zudem wurden fünf weitere Menschen verletzt. Es hätten jedoch noch viele mehr sein können, wenn nicht Alaaeddin al-Halabi, ein syrischer Migrant, eingegriffen hätte.
Er stoppte den Täter, der ebenfalls aus Syrien stammt. Alaaeddin al-Halabi lebt seit 2015 in Österreich und arbeitet legal als Essenslieferant. Zum Zeitpunkt des Angriffs fuhr er gerade an der Szene vorbei. Als er die Verletzten sah, entschied er sich einzugreifen und rammte den Angreifer mit seinem Auto, woraufhin die Polizei ihn kurz darauf festnehmen konnte.
"Ich habe sofort verstanden, was passiert – da lagen Menschen am Boden, blutend, und dieser Mann schwenkte das Messer bedrohlich. [...] Ich bin sofort auf ihn zugefahren und habe ihn mit meinem Auto getroffen. Zum Glück war der Aufprall nicht zu stark, Gott sei Dank. Mein Ziel war nicht, ihn zu verletzen, sondern ihn zu neutralisieren und zu stoppen", sagte al-Halabi in einem Interview mit Reuters.
Dank seines schnellen Handelns konnten weitere Opfer verhindert werden, wofür ihm die Stadtbehörden nun danken. "Wir sind dem Mann, der selbstlos, mutig und entschlossen eingegriffen und damit Schlimmeres verhindert hat, sehr dankbar, ebenso wie der raschen Intervention der Polizei", erklärte Villachs Bürgermeister Günther Albel.
Auch die österreichische Polizei und der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser würdigten die Tat des Syrers. Kaiser betonte, dass al-Halabis Reaktion "zeigt, wie eng terroristisches Böse und menschliches Gute in einer einzigen Nationalität vereint sein können", und rief dazu auf, Menschen nicht aufgrund ihrer Herkunft pauschal zu verurteilen oder fremdenfeindliche Stereotypen zu bedienen.
Obwohl er nun als Held gefeiert wird, bleibt al-Halabi bescheiden und appelliert an andere, in Notsituationen nicht wegzusehen. "Die Leute sehen mich als Helden, aber ich sehe das nicht so. Ich sage zu den Menschen: ‚Bitte, wenn so etwas wieder passiert, dann müsst ihr etwas tun. Man kann nicht einfach dastehen, Fotos machen und Videos drehen.‘"
Wie Österreichs Innenminister Gerhard Karner mitteilte, handelt es sich bei dem Täter um einen 23-jährigen Syrer, der sich legal in Österreich aufhielt. Er soll sich innerhalb kurzer Zeit über das Internet durch Propagandamaterial des sogenannten Islamischen Staates radikalisiert haben.
Sources: Reuters, The Guardian